ZÜRICH (Dow Jones)--Die Angst vor den Folgen des Brexit hat die europäischen Börsen auch zu Beginn der neuen Woche begleitet. Und obwohl die Schweiz nicht der EU angehört, konnte sich der Aktienmarkt in Zürich dem Sog nicht entziehen, wenngleich die Verluste dort etwas geringer ausfielen als im übrigen Europa.
Der SMI verlor 2 Prozent auf 7.594 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit Verlusten. Umgesetzt wurden 119,18 (zuvor: 154,05) Millionen Aktien.
Abermals lastete der starke Franken auf den Kursen, der die Gewinne der schweizerischen Exporteure schmälert. Als traditionelle Fluchtwährung hat der Franken viel Zulauf erhalten, nachdem die Briten mehrheitlich für den Ausstieg aus der EU votierten. Mit etwa 1,0760 Franken je Euro hat sich die schweizerische Währung zwar etwas von dem Jahreshoch bei 1,0625 Franken entfernt, das sie am Freitag nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses markierte, gleichwohl notiert der Franken immer noch deutlich fester als vor dem Referendum.
Besonders hart traf es die Aktien des Personaldienstleisters Adecco, die mit einem Minus von 10,3 Prozent die Liste der Verlierer im SMI anführten. Auf den Plätzen 2 bis 4 folgten die Aktien der Banken Julius Bär, Credit Suisse und UBS mit Verlusten von 9,8 sowie 9,2 und 8,1 Prozent.
Banken gelten als die größten Verlierer des Brexit, nicht zuletzt deshalb, weil viele Geldinstitute über den Standort London Zugang zum EU-Markt haben. Ferner erschwert es das Niedrigzinsumfeld den Banken, Gewinne zu erzielen. Nun besteht die Gefahr, dass die Zinsen noch stärker gesenkt werden, um die wirtschaftlichen Folgen des Brexit zu lindern. Auf die Kurse von UBS und Credit Suisse drückte am Montag zusätzlich noch die Abstufung durch JP Morgan auf jeweils "Underweight" von "Neutral".
Besser als der Markt hielten sich die als defensiv geltende Nestle-Aktie, die um 0,6 Prozent nachgab, und die Titel des Pharmakonzerns Roche mit einem Minus von 0,04 Prozent. Auch Novartis kamen mit einem Abschlag von 0,5 Prozent noch glimpflich davon.
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June 27, 2016 11:45 ET (15:45 GMT)
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