Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem schwankungsreichen Geschäft hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag kräftig nachgegeben. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 9.862 Punkte. Enttäuschende US-Daten belasteten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen überraschend stark auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang vorhergesagt. Damit setzt sich die Reihe zuletzt schwächerer US-Arbeitsmarktdaten fort.
Bayer und BASF sollen Interesse an Monsanto haben
Daneben drückten die Abgaben der Indexschwergewichte Bayer und BASF auf den DAX. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg soll Bayer Interesse an einer Übernahme von Monsanto besitzen. Street Insider zufolge soll auch BASF Interesse an dem US-Unternehmen haben. Für Bayer-Titel ging es daraufhin 4,9 Prozent nach unten, BASF gaben 2,1 Prozent nach.
Analysten äußerten sich zurückhaltend. Ralf Spengler von der DZ-Bank verwies auf die hohe Verschuldung von Bayer nach der Übernahme des OTC-Geschäfts von Merck. Ein Kauf wäre nur mit einer massiven Kapitalerhöhung zu stemmen. Auch bei BASF sei die Verschuldung recht hoch. Zudem habe BASF angedeutet, derzeit an Käufen nicht interessiert zu sein. Monsanto kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden Dollar.
RWE mit guten Zahlen
RWE-Aktien stiegen um 6,8 Prozent. Der Stromkonzern verbuchte im ersten Quartal fast 50 Prozent mehr Gewinn als Analysten ihm zugetraut hatten. RWE profitierte vor allem vom Handel mit Strom und Energieträgern. Eon-Aktien stiegen im Gefolge um 1,5 Prozent, nachdem sie am Vortag aus Sorge vor einer drohenden Kapitalerhöhung stark nachgegeben hatten.
Kursschwäche nach dem Ausweis von Quartalszahlen zeigten am deutschen Markt Rheinmetall, die um 8,5 Prozent nachgaben, und Zalando, die 4,3 Prozent verloren. Rheinmetall setzte im ersten Quartal weniger um als erwartet. Wie die DZ-Bank anmerkte, lag das bereinigte EBIT 7 Prozent unter den Prognosen. Zalando verdiente in diesem Zeitraum nur etwa ein Drittel dessen, was Analysten im Mittel prognostiziert hatten.
Leoni verloren 10,2 Prozent. Der Automobilzulieferer hatte am Vortag schwache Zahlen vorgelegt. Nach einem guten Jahresauftakt zogen Ströer dagegen um 4,1 Prozent an. Im TecDAX rückte die Drillisch-Aktie nach Geschäftsausweis um 3,6 Prozent vor.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 103,1 (Vortag: 97,3) Millionen Aktien im Wert von rund 3,78 (Vortag: 2,83) Milliarden Euro. Es gab neun Kursgewinner und 21 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 9.862,12 -1,13% -8,20% DAX-Future 9.873,50 -1,05% -7,99% XDAX 9.869,02 -0,65% -7,77% MDAX 20.047,16 -0,88% -3,50% TecDAX 1.630,89 -0,56% -10,92% SDAX 8.866,17 +0,76% -2,55% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,82% -43 ===
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May 12, 2016 11:56 ET (15:56 GMT)
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