Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Im Skandal um manipulierte Abgaswerte von Dieselmotoren bringt sich das erste deutsche Bundesland gegen Volkswagen in Stellung. "Bayern muss Volkswagen verklagen", erklärte der Finanzminister des Landes, der CSU-Politiker Markus Söder, am Dienstag in München. Zumindest Baden-Württemberg könnte dem Vorbild des Nachbarn folgen. Zu Beginn der Abgasaffäre hielt das Land rund 64.600 Vorzugsaktien. "Ob eine Schadensersatzklage eingereicht wird, wird seit längerem geprüft", sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums dem Handelsblatt. Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Rheinland-Pfalz dagegen wollen nicht klagen; entweder, weil man keine Aktien von VW halte, oder allenfalls indirekt. (Handelsblatt S. 16/FAZ S. 15/Süddeutsche S. 1)
DEUTSCHE TELEKOM - Plötzlich hat es die Deutsche Telekom gar nicht mehr eilig, den Breitbandausbau mithilfe der Vectoring-Technologie zu beschleunigen. Über ihre Anwaltskanzlei ließ sie ausrichten, es sei noch unklar, inwieweit die Regulierungsverfügung nach der Kritik der EU-Kommission geändert werde. Diese müsse der Konzern umfassend bewerten. Die EU-Kommission hatte gefordert, dass Wettbewerber zumindest virtuell Zugang zum Netz bekommen. Derzeit ist unklar, wie dieser genau aussehen soll. Davon hängt es ab, ob sich der Ausbau für die Telekom rechnet. Bei der Netzagentur gab es auf Nachfrage Unverständnis ob der neuen Langsamkeit beim schnellen Internet. "Die Kommission hat uns grünes Licht für unsere Vectoring-Vorschläge gegeben", erklärte ein Sprecher. (Handelsblatt S. 17)
LUFTHANSA - Die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe leiden derzeit auf vielen Langstrecken unter sinkenden Preisen. Das gilt auch für die österreichische Tochter Austrian Airlines. Weil aber das Fernreisegeschäft maßgeblich für die Gewinnentwicklung ist, "sehen wir derzeit Druck aufs Ergebnis", sagte der Chef von Austrian Airlines, Kay Krathy. (Börsen-Zeitung S. 10)
EDEKA - Daniel Zimmer, der frühere Vorsitzende der Monopolkommission, legt beim Streit um die Fusion der Einzelhandelsketten Edeka und Kaiser's-Tengelmann nach. In einem Gastbeitrag in der FAZ bezweifelt er langfristig positive Beschäftigungswirkungen der Fusion, die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriels per Ministererlaubnis durchgesetzt wurde. "Der Minister lässt Kaiser's Tengelmann ausgerechnet mit der Kette fusionieren, mit der die größten Überschneidungen im Filialnetz bestehen", kritisiert Zimmer. (FAZ S. 16)
UNISTER - Der US-Internetkonzern Google sichert vorerst das Überleben der Reiseportale "Ab-in-den-Urlaub" und "Fluege.de". Wie das Handelsblatt von Rechtsanwalt Lucas Flöther erfuhr, der seit 16 Tagen deren insolvente Holding Unister führt, kommt die Suchmaschine den Leipzigern weit entgegen. "Mit Google konnten wir eine Einigung erzielen", sagte er. "Die Unister-Portale sind dort jetzt wieder gelistet." (Handelsblatt S. 19)
DISCOVERY - Der US-Medienkonzern Discovery erhielt die europäischen Senderechte an vier Olympia-Veranstaltungen zwischen 2018 und 2024 und stach damit ARD und ZDF aus. Nun könnten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ein zweites Mal scheitern: Wie zu erfahren ist, stehen die Verhandlungen mit Discovery über eine deutsche Sublizenzierung von olympischem Live-Programm vor dem Abbruch. (FAZ S. 19)
APPLE - Apple Pay lässt sich Zeit mit dem deutschen Markteintritt. Spätestens mit Umsetzung der Zahlungsverkehrsrichtlinie PSD 2 dürfte es aber losgehen, sagt Hans-Martin Kraus von Capco. Der Konzern nutzt zunächst Frankreich als Testmarkt. (Börsen-Zeitung S. 4)
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August 03, 2016 00:13 ET (04:13 GMT)
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