Im letzten April waren wir im Musterdepot bei dem Restrukturierungsspezialisten Blue Cap (mit einem kräftigen Kursgewinn) ausgestiegen. Das Chartbild hatte sich deutlich eingetrübt, die Ursache vermuteten wir in einer (noch) relativ geringen Ertragsdynamik. Im Anschluss ist die Aktie bis auf 5 Euro abgerutscht, scheint dort nun aber einen Boden zu finden. Da auch operativ die Trends durchaus verheißungsvoll sind, wird der Wert wieder interessant.
Blue Cap agiert als Mittelstandsholding, die sich in der Regel mehrheitlich an potenzialträchtigen mittelständischen Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sanierungsfällen, in diesem Bereich verfügt Alleinvorstand Dr. Hannspeter Schubert, der die Gesellschaft 2006 gegründet hat, über eine langjährige Erfahrung. Bevorzugt beteiligt sich Blue Cap an etablierten Unternehmen mit einem Umsatz von 5 bis 50 Mio. Euro und erwiesener technologischer Kompetenz, die wegen Missmanagement in eine Notlage geraten sind. Im Anschluss an den Einstieg steuert Vorstand Dr. Schubert zunächst aktiv die Sanierung, gegebenenfalls unter Einsatz weiteren Kapitals, bis die Firma wieder rentabel wirtschaftet und ein neuer Geschäftsführer übernehmen kann.
In den letzen zwei Jahren sind dem Unternehmen drei Zukäufe gelungen. Ein Ausnahmefall war dabei die im Oktober 2014 vereinbarte Übernahme des Medizingeräteherstellers em-tec, der als Spezialist u.a. für Herz-Lungenmaschinen und Herz-Unterstützungs-Systeme mit einem Jahresumsatz von 8 Mio. Euro (in 2013) kein Sanierungsfall darstellte, aber gut in das Portfolio von Blue Cap (in dem sich zwei weitere Medizintechnikunternehmen befinden) passte. Eher in das übliche Schema fallen hingegen der Kauf von 80 % der Anteile an dem Messgerätehersteller nokra (Umsatz 3,2 Mio. Euro) im Dezember 2014 sowie das Engagement bei der Carl Schaefer Gold- ...
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