PHILIPPSBURG (dpa-AFX) - Der Ärger um vorgetäuschte
Sicherheitsprüfungen steht einem Wiederanfahren des Atomkraftwerk
Philippsburg II (KKP 2) nicht länger im Wege. Die Prüfung zu dem
Fall sei nun abgeschlossen, EnBW
Der Konzern hatte Anfang April zunächst festgestellt, dass ein Mitarbeiter eine wiederkehrende Prüfung an einem Störfallmonitor in Block II in Philippsburg zwar dokumentiert, aber nicht durchgeführt hatte. Bei näherem Hinsehen wurde dann auch entdeckt, dass Prüfprotokolle vordatiert wurden, um verpasste Termine zu vertuschen. Das Umweltministerium, das für die Atomaufsicht zuständig ist, hatte deshalb zunächst verboten, den Reaktor wieder anzufahren.
Die Bedenken sind nun offenbar ausgeräumt. "Die Atomaufsicht hat schnell reagiert und mit der Anordnung eine Schwachstelle im Sicherheitsmanagement des Kraftwerksbetriebes geschlossen", sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. "Ich bin froh, dass die EnBW unsere Anordnung so rasch umgesetzt hat."
EnBW habe nachgewiesen, dass die jeweils letzten sogenannten wiederkehrenden Prüfungen (WKP), die auf bestimmten Prüflisten stehen und die kein Sachverständiger beaufsichtigt hat, tatsächlich stattgefunden haben oder wiederholt wurden.
EnBW habe zudem ein "Konzept zur systematischen Aufarbeitung und Maßnahmenableitung in Bezug auf Unregelmäßigkeiten bei der Durchführung von Wiederkehrenden Prüfungen in KKP 2" und einen Arbeitsbericht vorgelegt. Sicherheitsprüfungen in Baden-Württembergs Atomkraftwerken sollen etwa künftig durch mindestens zwei Personen erfolgen, teilte das Ministerium mit. "Das Umweltministerium hat sich mit Unterstützung von Sachverständigen davon überzeugt, dass die ergriffenen Maßnahmen künftig Täuschungen bei Prüfungen wesentlich erschweren werden."/poi/DP/he
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AXC0192 2016-05-20/19:43