Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Japans Regierung hat nach den Worten des Finanzministers keine Pläne, durch eine Schwächung des Yen die Exporte des Landes zu beflügeln. Japan habe überhaupt keine Absichten, den Yen nachhaltig zu schwächen, sagte Minister Taro Aso im Parlament und reagierte damit auf entsprechende Sorgen im Ausland, dass Tokio genau diesen Plan verfolgen könnte. Er habe den Führern anderer Industrieländer klar dargelegt, dass Japan nicht den Wechselkurs drücken werde, um die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Landes zu erhöhen. Die Bemerkungen Asos zeigen, dass Tokio zwischen Marktinterventionen unterscheidet, die auf kurzfristige Korrekturen oder aber auf ein längerfristiges Kursniveau abzielen. Aso hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt für Interventionen am Devisenmarkt ausgesprochen, um Kurssprünge wie die des Yen im April und Mai abzufedern. Für die japanische Notenbank ist derweil noch viel Platz für Eingriffe am Aktienmarkt. Die Bank of Japan spiele am heimischen Aktienmarkt noch keine so große Rolle, dass sie in ihrem Tun eingeschränkt werden müsste, sagte Masayoshi Amamiya, ein Vertreter der Notenbank. Der Markt bleibe noch groß genug, so dass die Banken Raum zur Schaffung weiterer börsennotierter Fonds (ETF) hätten, die dann von der Bank of Japan gekauft werden könnten. Die Notenbank erwirbt aggressiv ETFs, um auf diesem Weg die drohende Deflation im Lande zu bekämpfen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:05 Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 2Q, Palo Alto
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Neubauverkäufe April PROGNOSE: +2,5% gg Vm zuvor: -1,5% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.044,00 -0,06% Nikkei-225 16.511,55 -0,86% Hang-Seng-Index 19.751,57 -0,29% Shanghai-Composite 2.819,93 -0,83% S&P/ASX 200 5.309,20 -0,18%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Die Spekulation über eine bevorstehende Zinserhöhung in den USA ist am Dienstag das bestimmende Thema an den Börsen in Ostasien und Australien. Nachdem sich erneut einige US-Notenbanker dahingehend geäußert haben, dass das konjunkturelle Umfeld für höhere Zinsen gegeben sei, geben die Aktienkurse leicht nach. Der Yen hat seine Vortageserholung zum Dollar zwar gestoppt, liegt mit 109,30 je Dollar aber immer noch deutlich höher als zur gleichen Vortageszeit. Das bremst die Kurse in Japan zusätzlich. "Die Akteure seien derzeit kaum bereit, größere Positionen aufzubauen im Vorfeld zweier so wichtiger Ereignisse im Juni", meint Alex Wijaya, Händler bei CMC Markets, und spielt damit auf das Zinstreffen der US-Notenbank sowie die Abstimmung in Großbritannien über den Verbleib in der EU an. Verkauft werden Aktien aus dem Stahlsektor wie Kobe Steel (-2,9 Prozent) und Nippon Steel & Sumitomo Metal (-1,2 Prozent). Angang Steel geben um 4,2 Prozent nach. Händler erklären die Verkäufe mit weiter gesunkenen Preisen am Terminmarkt für Stahl und Eisenerz, die auf die niedrigsten Stände seit drei Monaten gefallen seien. Laut der chinesischen Statistikbehörde übertraf der tägliche Stahlausstoß im April in China mit 2,31 Millionen Tonnen den bisherigen Rekordwert aus dem Juni 2014.
US-NACHBÖRSE
Nordson haben am Montag im nachbörslichen US-Handel deutlich zugelegt, angetrieben von gut ausgefallenen Geschäftszahlen. Auf nasdaq.com legte der Kurs um 5,8 Prozent zu.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.492,93 -0,05 -8,01 0,39 S&P-500 2.048,04 -0,21 -4,28 0,20 Nasdaq-Comp. 4.765,78 -0,08 -3,78 -4,83 Nasdaq-100 4.355,10 -0,18 -7,80 -5,19 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 819 Mio 975 Mio Gewinner 1.521 2.471 Verlierer 1.557 606 Unverändert 100 105
Knapp behauptet - Der Handel verlief schwunglos. Allgemeine Risikoscheu und nachgebende Ölpreise bremsten die Kaufbereitschaft. Daneben äußerten sich erneut US-Notenbanker, die wie einige Kollegen bereits in der vergangenen Woche die Märkte auf eine baldige Zinserhöhung einstimmten. Stärkste Sektoren waren Rohstoffe und Chemie vor dem Hintergrund der Übernahmeofferte von Bayer für Monsanto, die Fantasie in die Branche brachte. Monsanto legten zwar 4,4 Prozent zu, nachdem Bayer das Übernahmegebot konkretisiert hatte. Doch der Kurs blieb mit 106 Dollar deutlich unter dem Bayer-Gebot von 122 Dollar je Aktie. Offenbar gibt es Skepsis am Markt, dass die Übernahme zustande kommt. Boeing profitierten nur leicht davon, dass die vietnamesische Fluggesellschaft VietJet Aviation einen 11,3 Milliarden Dollar schweren Auftrag zum Kauf von 100 Boeing-Flugzeugen unterzeichnet hat. Die Boeing-Aktie stieg um 0,2 Prozent. General Electric (GE) standen mit einem geplanten milliardenschweren Engagement in Saudi-Arabien im Blick. Der GE-Kurs fiel um 0,2 Prozent.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 98 2/32 +3/32 1,84% -0,9 30 Jahre 97 8/32 +3/32 2,63% -0,4
Staatsanleihen waren angesichts der Suche nach Sicherheit leicht gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Papiere sank um 1 Basispunkt auf 1,84 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:34 % YTD EUR/USD 1,1212 -0,1% 1,1220 1,1231 +3,2% EUR/JPY 122,51 -0,0% 122,55 123,01 -3,9% USD/JPY 109,26 +0,0% 109,24 109,54 -6,9% USD/KRW 1192,19 +0,8% 1182,95 1184,09 +1,4% USD/CNY 6,5533 -0,0% 6,5557 6,5484 +0,9% USD/CNH 6,5625 +0,0% 6,5616 6,5596 -0,1% USD/HKD 7,7677 +0,0% 7,7671 7,7677 +0,2% AUD/USD 0,7191 -0,5% 0,7224 0,7223 -1,3%
Nutznießer der verbreiteten Vorsicht unter den Anlegern war am Montag die japanische Währung, die als sicherer Hafen gilt. Am Devisenmarkt fiel der Dollar auf 109,28 Yen, nachdem er am Freitag in der Spitze fast 110,60 Yen gekostet hatte. Der Yen profitiert nicht nur vom Sicherheitsbedürfnis der Investoren, sondern auch vom überraschend gestiegenen japanischen Handelsbilanzüberschuss. Devisenhändler sahen den Dollar auch dadurch unter Druck, dass sich die G7-Finanzminister auf ihrem Treffen am Wochenende nicht auf eine konzertierte Wechselkurspolitik einigen konnten. Auf der Veranstaltung kristallisierte sich auch heraus, dass Japan der Aufwertung seiner Währung wohl tatenlos zusehen muss. Der Euro stand bei 1,1216 Dollar und damit auf dem Niveau vom Freitagabend.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,84 48,08 -0,5% -0,24 +15,8% Brent/ICE 48,07 48,35 -0,6% -0,28 +16,2%
Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt vom Freitag fort, wenngleich sie sich im Tagesverlauf von den Tiefs etwas erholen konnten. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 0,7 Prozent auf 48,08 Dollar. Anfang vergangener Woche hatten die Preise noch von Förder- und Lieferausfällen in Kanada und Afrika profitiert. Am Freitag hoben jedoch die kanadischen Behörden den Evakuierungsbefehl für einige von den Waldbränden gefährdeten Förderanlagen in der Provinz Alberta auf. Auch aus Libyen dürfte bald wieder mehr Öl auf den Markt kommen. Nach Angaben der staatlichen libyschen Gesellschaft National Oil hat am Freitag ein mit 660.000 Barrel Oil beladener Tanker einen Hafen im Osten des Landes verlassen. In Libyen kämpfen zwei Regierungen um die Herrschaft. Die Vereinten Nationen unterstützen aber Ölexporte des Landes.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.244,49 1.250,90 -0,5% -6,41 +17,3% Silber (Spot) 16,27 16,38 -0,7% -0,11 +17,7% Platin (Spot) 1.006,72 1.012,00 -0,5% -5,28 +12,9% Kupfer-Future 2,06 2,06 +0,0% +0,00 -4,2%
Das Gold profitierte nicht vom Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Die Feinunze ermäßigte sich im späten Geschäft um 3 auf 1.249 Dollar. Auf dem zinslos gehaltenen Edelmetall lasten die jüngsten Aussagen von Fed-Repräsentanten. Gold wird für viele Anleger weniger attraktiv, wenn infolge von Zinserhöhungen etwa am ebenfalls als sicher geltenden Anleihemarkt höhere Renditen winken.
MELDUNGEN SEIT MONTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve von Philadelphia, Patrick Harker, sieht die Möglichkeit für zwei bis drei Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die erste Zinserhöhung könnte bereits bei der Sitzung im Juni erfolgen. "Wenn die veröffentlichten Wirtschaftsdaten nicht mit meiner Beurteilung einer sich erholenden Wirtschaft übereinstimmen, dann würde ich eine Pause einlegen, aber wenn doch, glaube ich, dass eine Zinserhöhung im Juni angemessen ist", sagte Harker.
COCA-COLA
muss seine Produktion in Venezuela wegen der dortigen Zuckerknappheit drosseln. Daher werde sich Coca Cola nun auf seine Light-Produkte und Wasser konzentrieren.
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May 24, 2016 01:58 ET (05:58 GMT)
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