Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Zinserhöhung in den USA würde nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio keine negativen Auswirkungen auf die Finanzmärkte des Euroraums haben. "Ich vertraue darauf, dass unsere Politik an den Märkten glaubwürdig ist, so dass es keine Befürchtung geben muss, dass es an den Märkten zu irgendwelchen Übertragungseffekten kommt", sagte Constancio bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts in Frankfurt.
Dagegen spricht laut Constancio schon die Erfahrung, die es nach der Fed-Zinserhöhung im Dezember 2015 gegeben habe. Er vertraue diesbezüglich auf das Gespür der Märkte für die unterschiedliche Situation in den beiden Wirtschaftsräumen. Dass sich die Lage in den Schwellenländern durch eine Fed-Zinserhöhung verschlechtern werde, sei nicht gesagt, könne aber auch nicht ausgeschlossen werden.
"Die Zinsen in den USA werden steigen, wenn die wirtschaftliche Lage das erlaubt", sagte Constancio. Wenn die Fed meine, dass sie die Zinsen erhöhen könne, dann deshalb, weil ihre Einschätzung von Wachstum und Inflation das erlaube. "Und das wäre gut für die gesamte Weltwirtschaft", sagte der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB)
Positiv wäre dann auch die Nachricht, dass es einer großen Zentralbank gelungen sei, sich von der Nullzinsgrenze zu lösen.
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May 24, 2016 09:06 ET (13:06 GMT)
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