Von Natalia Drozdiak
BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission hat die Übernahme von SAB Miller durch Anheuser Busch InBev (AB Inbev) für rund 108 Milliarden US-Dollar unter Auflagen genehmigt. Bedingung der europäischen Wettbewerbshüter sei, dass der Brauereikonzern praktisch das gesamte Europageschäft von SAB Miller verkaufen muss.
Ursprünglich hatte Brüssel Bedenken, dass die Übernahme zu höheren Preisen führen und stillschweigende Verhaltensabstimmungen zwischen den großen Brauereiunternehmen wahrscheinlicher machen würde. AB Inbev habe aber Zugeständnisse angeboten, mit denen die Sorgen zerstreut worden seien.
Der belgische Konzern hat bereits zugesichert, die europäischen Premiummarken Peroni, Grolsch und die Craft-Beer-Brauerei Meantime an die Asahi Group Holdings für 2,9 Milliarden Dollar zu verkaufen. Zudem hat AB Inbev angeboten, das Geschäft von SAB Miller in Zentral- und Osteuropa zu verkaufen. Ein Käufer wurde bisher aber nicht gefunden.
Die britische SAB Miller ist in Osteuropa der drittgrößte Bierbrauer und kommt nach den Daten der Marktforscher von Euromonitor auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent. Dahinter liegt dann AB Inbev mit einem Marktanteil von 7,9 Prozent.
Die Genehmigung der Kommission für die Übernahme von SAB Miller durch AB Inbev hängt davon ab, dass der Konzern letztlich auch diese Assets verkauft, so die Brüsseler Behörde am Dienstag.
"Der Bierumsatz in Europa beträgt rund 125 Milliarden Euro jährlich. Selbst ein relativ geringer Preisanstieg könnte die Verbraucher somit beträchtlich schädigen", erklärte EU-Kommissarin Margrethe Vestager. "Unser Hauptanliegen war es daher zu gewährleisten, dass die Übernahme von SAB Miller durch AB InBev nicht zu weniger Wettbewerb auf den europäischen Biermärkten führt."
AB Inbev hatte die Übernahme des US-Biergiganten SABMiller im vergangenen Herbst für rund 100 Milliarden Euro angekündigt. Wenn die Übernahme von SABMiller durch AB Inbev über die Bühne geht, wird der daraus entstehende Konzern weltweit unangefochten an der Spitze stehen. Sein Marktanteil läge bei 29 Prozent, und der Brauer würde über sechs der weltweit führenden zehn Marken verfügen. Zu AB Inbev gehören solche Marken wie Beck's, Budweiser und Corona.
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May 24, 2016 12:18 ET (16:18 GMT)
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