Gestern berichteten wir an dieser Stelle über die Vorwürfe gegen die BSI Bank. Heute dann die Vermeldung: Die Bank wird von den Schweizer Behörden wegen der Verwicklung in einen milliardenschweren Geldwäsche-Skandal geschlossen.
Nach zweifelhaften Transaktionen des Vermögensverwalters mit dem von einem Korruptionsskandal erschütterten malaysischen Staatsfonds 1MDB ordnete die Finanzmarktaufsicht (Finma) die Auflösung des Instituts an. Damit die Kunden und die knapp 2.000 Mitarbeiter nicht im Regen stehen, soll die BSI vom heimischen Rivalen EFG International übernommen werden. Dieser bereits im Februar angekündigten Akquisition gab die Finma nun grünes Licht. Die Schweizer Bundesanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren gegen die Bank.
BSI war in Singapur eine der Drehscheiben für die dubiosen Transaktionen des Staatsfonds und ihm nahestehender Personen. Gegen den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) laufen in mindestens sechs Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. Die Affäre ist politisch hochbrisant, denn der Aufsichtsrat von 1MDB wird von Malaysias Ministerpräsident Najib Razak geleitet. Dieser war vom heimischen Generalstaatsanwalt von Korruptionsvorwürfen freigesprochen worden. Ein parlamentarischer Ausschuss hatte im April regelwidrige Transaktionen des Staatsfonds von mindestens 4,2 Mrd. $ ausgemacht.
Auch die Aufsichtsbehörde in Singapur kam zu dem Schluss, dass die 1873 gegründete BSI nicht eigenständig weitergeführt werden darf: Erstmals seit 32 Jahren entzog sie einer Bank die Zulassung.
BSI hat sich nach Einschätzung der Finma von 2011 bis April 2015 gravierende Mängel bei der Abklärung von Transaktionen zuschulden kommen lassen. Dies gilt insbesondere für Geschäftsbeziehungen zu sogenannten politisch exponierten Personen. Zweifelhafte Transaktionen in der Höhe von Hunderten von Millionen Dollar wurden nicht hinterfragt. BSI hatte nicht nur mit 1MDB, sondern auch mit anderen Staatsfonds Geschäftsbeziehungen unterhalten und dafür überhöhte Gebühren eingestrichen. Die Verantwortlichen hatten nicht hinterfragt, wieso die auf Privatkunden spezialisierte Bank in großem Stil mit Fonds Geschäfte machte. Diese waren für die Bankspitze schlicht zu profitabel, um darauf zu verzichten.
Schon in anderen Fällen war die Bank ins Visier der Behörden geraten - etwa beim Korruptionsskandal um den brasilianischen Ölriesen Petrobras oder beim US-Steuerstreit. Mit 211 Mio. $ zahlte das Institut mehr als jede andere vergleichbare Bank, um sich von einer Strafverfolgung durch die US-Justiz freizukaufen. Für den aktuellen Fall zieht die Finma 95 Mio. Franken von der BSI ein. Einzig die UBS musste im Devisenskandal bisher mehr an die Finma abliefern. Bußen kann die Finma nicht aussprechen.
EFG erwirbt BSI von der brasilianischen Bank BTG Pactual, die einem Insider zufolge nun weniger als die ursprünglich vereinbarten 1,33 Mrd. Franken dafür bekommen soll. Um wieviel der Kaufpreis sinkt ist noch unklar.
Gemeinsam kommen EFG und die etwa gleich große BSI auf ein verwaltetes Vermögen von rund 170 Mrd. Franken und steigen damit zur Nummer fünf auf dem umkämpften Schweizer Markt auf.
Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
Nach zweifelhaften Transaktionen des Vermögensverwalters mit dem von einem Korruptionsskandal erschütterten malaysischen Staatsfonds 1MDB ordnete die Finanzmarktaufsicht (Finma) die Auflösung des Instituts an. Damit die Kunden und die knapp 2.000 Mitarbeiter nicht im Regen stehen, soll die BSI vom heimischen Rivalen EFG International übernommen werden. Dieser bereits im Februar angekündigten Akquisition gab die Finma nun grünes Licht. Die Schweizer Bundesanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren gegen die Bank.
BSI war in Singapur eine der Drehscheiben für die dubiosen Transaktionen des Staatsfonds und ihm nahestehender Personen. Gegen den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) laufen in mindestens sechs Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. Die Affäre ist politisch hochbrisant, denn der Aufsichtsrat von 1MDB wird von Malaysias Ministerpräsident Najib Razak geleitet. Dieser war vom heimischen Generalstaatsanwalt von Korruptionsvorwürfen freigesprochen worden. Ein parlamentarischer Ausschuss hatte im April regelwidrige Transaktionen des Staatsfonds von mindestens 4,2 Mrd. $ ausgemacht.
Auch die Aufsichtsbehörde in Singapur kam zu dem Schluss, dass die 1873 gegründete BSI nicht eigenständig weitergeführt werden darf: Erstmals seit 32 Jahren entzog sie einer Bank die Zulassung.
BSI hat sich nach Einschätzung der Finma von 2011 bis April 2015 gravierende Mängel bei der Abklärung von Transaktionen zuschulden kommen lassen. Dies gilt insbesondere für Geschäftsbeziehungen zu sogenannten politisch exponierten Personen. Zweifelhafte Transaktionen in der Höhe von Hunderten von Millionen Dollar wurden nicht hinterfragt. BSI hatte nicht nur mit 1MDB, sondern auch mit anderen Staatsfonds Geschäftsbeziehungen unterhalten und dafür überhöhte Gebühren eingestrichen. Die Verantwortlichen hatten nicht hinterfragt, wieso die auf Privatkunden spezialisierte Bank in großem Stil mit Fonds Geschäfte machte. Diese waren für die Bankspitze schlicht zu profitabel, um darauf zu verzichten.
Schon in anderen Fällen war die Bank ins Visier der Behörden geraten - etwa beim Korruptionsskandal um den brasilianischen Ölriesen Petrobras oder beim US-Steuerstreit. Mit 211 Mio. $ zahlte das Institut mehr als jede andere vergleichbare Bank, um sich von einer Strafverfolgung durch die US-Justiz freizukaufen. Für den aktuellen Fall zieht die Finma 95 Mio. Franken von der BSI ein. Einzig die UBS musste im Devisenskandal bisher mehr an die Finma abliefern. Bußen kann die Finma nicht aussprechen.
EFG erwirbt BSI von der brasilianischen Bank BTG Pactual, die einem Insider zufolge nun weniger als die ursprünglich vereinbarten 1,33 Mrd. Franken dafür bekommen soll. Um wieviel der Kaufpreis sinkt ist noch unklar.
Gemeinsam kommen EFG und die etwa gleich große BSI auf ein verwaltetes Vermögen von rund 170 Mrd. Franken und steigen damit zur Nummer fünf auf dem umkämpften Schweizer Markt auf.
Bernecker Redaktion / www.bernecker.info