TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Im Sog guter Vorgaben aus den USA ist es am Mittwoch an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien kräftig nach oben gegangen. Unerwartet robust ausgefallene Daten vom US-Immobilienmarkt schüren global die Hoffnung, dass die US-Konjunktur eine sich immer stärker abzeichnende Zinserhöhung ohne größere negative Rückwirkungen verdauen kann.
Daneben wurde die Stimmung gestützt von der jüngsten Umfrage in Großbritannien, wonach 55 Prozent der Befragten am 23. Juni für einen Verbleib des Landes in der EU stimmen wollen. Außerdem haben die internationalen Gläubiger eine Einigung mit Griechenland gefunden und werden dem schuldengeplagten Land weitere Milliardenbeträge überweisen sowie Schuldenerleichterungen gewähren.
Dieses Bündel an positiven Nachrichten nahm Unsicherheit aus dem Markt und ließ die Akteure wieder risikobereiter agieren und Aktien kaufen. Der Nikkei-Index stieg um 1,6 Prozent auf 16.757 Punkte. In Hongkong ging es im späten Geschäft um 2,6 Prozent nach oben. An der rohstoff- und Banken-lastigen Börse in Sydney gewann das Marktbarometer 1,6 Prozent mit zusätzlicher Unterstützung durch steigende Ölpreise.
Ein Eigenleben führte wieder einmal Schanghai. Dort bewegte sich der Index in engen Grenzen um den Vortagesstand und büßte am Ende 0,2 Prozent ein. Unter anderem sprachen Marktteilnehmer von weiter schwachen Fundamentaldaten im Reich der Mitte und verwiesen auf den auf einem Fünfjahrestief liegenden Yuan als Unsicherheitsfaktor.
Marktanalyst Tomoichiro Kubota warnte trotz der positiven Stimmung an den Börsen, dass von einer klaren Richtung des Marktes vor dem am Donnerstag beginnenden G7-Treffen noch nicht gesprochen werden könne. Das könne sich aber ändern, sollten koordinierte politische Maßnahmen beschlossen werden oder aber Japans Regierung die für kommenden April geplante Mehrwertsteuererhöhung in naher Zukunft verschieben.
Brent-Öl auf Kurs Richtung 50 Dollar
Auch die Ölpreise profitierten von den robusten US-Konjunkturdaten und bewegten sich auf Siebenmonatshochs. Angetrieben wurden sie zudem von den Vorratsdaten des American Petroleum Institute (API) vom späten Vorabend. Demnach sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche deutlich gesunken, die Benzinvorräte dagegen gestiegen. Weitere Impulse dürften die im Tagesverlauf anstehenden offiziellen Lagerberstandsdaten bringen. Das Barrel Brent-Öl kostete zuletzt 49,35 Dollar, 1,5 Prozent mehr als am Vortag zum US-Settlement.
Ein Profiteur der Entwicklung in den USA ist der Dollar. Er legte in Asien auf zuletzt 110,01 Yen zu, nachdem er am Vortag im Tief noch unter 109,25 Yen gelegen hatte. Gleichzeitig kostete der Euro nur noch 1,1152 Dollar, verglichen mit frühen Vortageshochs von über 1,1220 Dollar. Gegenwind für den Yen kam auch vom japanischen Notenbankchef Haruhiko Kuroda. Er warnte erneut vor einem zu starken Anstieg des Yen. Ein starker Kursanstieg könne Gegenmaßnahmen der Bank of Japan zur Folge haben. Angesichts der Dollar-Stärke legte die chinesische Notenbank den Referenzkurs des Yuan zum Dollar so niedrig fest wie zuletzt vor fünf Jahren.
Sony trotz Erdbebenschäden auf Kurs
In der gesamten Region gehörten Aktien aus dem Energiekomplex zu den größeren Gewinnern. In Hongkong legten Petrochina um 4,5 Prozent zu, in Sydney Oil Search um 2,9 Prozent. Die Aktie des Goldförderers Newcrest verlor dagegen über 5 Prozent vor dem Hintergrund des zuletzt gesunkenen Goldpreises. Die Feinunze kostete in Asien 1.225 Dollar, etwa 27 Dollar weniger als zu Wochenbeginn. Dem Gold setzen der höhere Dollar und die sich verfestigenden Erwartungen höherer Zinsen in den USA - möglicherweise schon im Juni - zu.
Sony schossen in Tokio um 6,5 Prozent nach oben, obwohl das Unternehmen gewarnt hat, dass im Kerngeschäft mit Bildsensoren ein höherer Verlust als bislang erwartet anfallen wird, maßgeblich verursacht durch Produktionsunterbrechungen wegen des jüngsten Erdbebens in Japan. Analysten sehen das Unternehmen dennoch auf einem guten Weg, im laufenden Fiskaljahr den Meilenstein von 500 Milliarden Yen beim operativen Gewinn zu erreichen, weil das Spiele- und das Musikgeschäft weiter stark läuft.
Gesucht waren in Tokio auch Aktien exportsensibler Unternehmen, die vom zum Dollar schwächeren Yen profitieren. Mazda gewannen beispielsweise 2,0 Prozent, Panasonic 2,9 Prozent und Canon 1,2 Prozent. Die Aussicht auf steigende Zinsen sorgte auch für Zulauf bei Aktien aus dem Versicherersektor, weil deren Geschäft mit steigenden Zinsen einfacher würde. MS&AD Insurance Group Holdings stiegen um 5,0 Prozent und Dai-ichi Life Insurance um 2,6 Prozent.
In Seoul zeigten sich Samsung Electronics zunächst unbeeindruckt davon, dass Huawei Technologies die Koreaner in den USA wegen angeblicher Verletzungen von Patentrechten verklagt. Zudem schließt Samsung einen Gegenklage nicht aus. Samsung schlossen 1,9 Prozent fester.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.372,50 +1,45% +1,45% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.757,35 +1,57% -11,96% 08:00 Kospi (Seoul) 1.960,51 +1,18% -0,04% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.815,09 -0,23% -20,46% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.329,86 +2,52% -7,23% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.396,20 +1,15% +0,70% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.779,52 +1,07% -3,58% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.625,80 -0,00% -3,94% 11:00 BSE (Mumbai) 25.666,72 +1,43% -1,73% 12:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:21 % YTD EUR/USD 1,1150 +0,1% 1,1141 1,1201 +2,7% EUR/JPY 122,63 +0,1% 122,53 122,53 -3,8% USD/JPY 109,96 -0,0% 109,98 109,41 -6,3% USD/KRW 1182,40 -0,5% 1187,89 1191,37 +0,5% USD/CNY 6,5572 -0,0% 6,5572 6,5543 +1,0% USD/CNH 6,5621 -0,1% 6,5662 6,5634 -0,1% USD/HKD 7,7671 -0,0% 7,7682 7,7678 +0,2% AUD/USD 0,7202 +0,2% 0,7185 0,7165 -1,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,33 48,62 +1,5% 0,71 +19,4% Brent/ICE 49,30 48,61 +1,4% 0,69 +19,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,08 1.226,50 -0,1% -1,42 +15,5% Silber (Spot) 16,29 16,22 +0,4% +0,07 +17,8% Platin (Spot) 1.003,86 999,50 +0,4% +4,36 +12,6% Kupfer-Future 2,08 2,07 +0,7% +0,01 -3,1% ===
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May 25, 2016 03:36 ET (07:36 GMT)
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