BERLIN (dpa-AFX) - Die neuen Finanzhilfen für Griechenland werden die Probleme des von der Pleite bedrohten Landes nach Einschätzung des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner nicht lösen. "Die Euro-Gruppe hat sich einmal mehr Zeit gekauft und einen faulen Kompromiss zusammengeflickt, um sich über anstehende Wahlen und das britische Brexit-Referendum zu retten", sagte er den "Ruhr Nachrichten" (Donnerstag).
Lindner forderte einen "klaren Schnitt": "Athen braucht Schuldenerleichterungen, muss dafür aber aus dem Euro ausscheiden und mit einer neuen Währung weitermachen." Dennoch könne Griechenland in der EU bleiben und auch weiterhin Unterstützung aus Brüssel erhalten. "Anders als in der Vergangenheit droht nach einem Grexit keine Ansteckungsgefahr mehr und keine Kernschmelze der Banken in Europa", sagte der FDP-Chef der Zeitung.
Nach einem monatelangem Tauziehen hatten die Europartner am Mittwoch eine neue Auszahlung von 10,3 Milliarden Euro an Griechenland beschlossen. Damit ist das Krisenland bis in den Herbst finanziert./ro/DP/he
AXC0004 2016-05-26/05:05