Zürich (ots) -
- Hinweis: Bildmaterial wird via KEYSTONE-Netzwerk verbreitet
und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
http://www.presseportal.ch/de/nr/100007146 -
Die Insertionszeiten von Mietwohnungen auf Internetplattformen
haben sich im Winterhalbjahr 2015/16 merklich verlängert. Diese
Entspannung ist durch die gestiegene Zahl der freien Wohnungen
begründet. Das Angebot am Schweizer Mietwohnungsmarkt hat im
Vergleich zur Vorperiode deutlich zugenommen. Dies zeigt der
Online-Wohnungsindex (OWI) des SVIT Schweiz und des Swiss Real Estate
Institute. Das Angebot in Bern und für kleine Wohnungen bleibt eng.
Steigende Insertionszeiten in der Schweiz
In der ganzen Schweiz sind im Winterhalbjahr (1. Oktober 2015 -
31. März 2016) 123'563 Wohnungen auf Internetplattformen angeboten
worden. Das Angebot wuchs gegenüber der Vorperiode um fast 6%. Die
durchschnittliche Insertionsdauer einer Wohnung stieg von 27 auf 29
Tage. Die Zunahme der Insertionszeiten wurde damit massgeblich von
der Angebotsseite getrieben. Dies zeigt der Online-Wohnungsindex
(OWI) der halbjährlich vom Schweizerischen Verband der
Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz und dem Swiss Real Estate Institute
errechnet und publiziert wird. Die Analyse beruht auf allen
Mietwohnungen, die auf Schweizer Internetplattformen angeboten
werden.
Höheres Angebot in Schweizer Städten
Nur in zwei von insgesamt zwölf untersuchten Schweizer Städten war
ein gegenläufiger Trend festzustellen: In Neuenburg und in St. Gallen
verkürzten sich die Insertionszeiten. In Genf und in Bern veränderte
sich die Situation gegenüber dem Sommerhalbjahr 2015 nicht
wesentlich. In allen anderen Städten entspannte sich die Marktlage
zum Teil deutlich. Am stärksten verlängerten sich die
Insertionszeiten in den ohnehin schon entspannten Märkten Sion, Chur
und Lugano.
Die kürzeste Vermarktungsdauer wurde weiterhin in Bern und
Lausanne registriert. Die Insertionszeit von Mietwohnungen beträgt in
diesen Städten 15 bzw. 16 Tage. Ebenfalls kurz ist die Dauer mit 18
bzw. 19 Tagen Insertionszeit in Zürich und Luzern. Die entspanntesten
Wohnungsmärkte befinden sich dagegen in der Ost- und Südschweiz mit
St. Gallen und Lugano. Die Insertionszeit beträgt hier 33 bzw. 43
Tage. In diesen Städten kann von einem Mietwohnungsüberangebot
gesprochen werden.
Erkenntnisse aus der Städteanalyse
Entspannung durch grösseres Angebot. In den meisten Städten hat
sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt durch ein grösseres Angebot
etwas entspannt. Einzig in Genf und in Fribourg hat das Angebot
leicht abgenommen. In Neuenburg und St. Gallen wurde das grössere
Angebot durch eine überproportionale Nachfragesteigerung
überkompensiert.
Nachfrageüberhang nach 1- und 2-Zimmer-Wohnungen und Wohnungen mit
weniger als 60m2. In fast allen Städten war die Vermietung von
kleinen Wohnungen relativ einfach. Sie wurden am Markt stark
nachgefragt, und ihre Insertionszeit war deutlich kürzer als
diejenige von grösseren Wohnungen. Der Markt bleibt in diesem Segment
ähnlich eng wie in der Vorperiode.
Sehr unterschiedliche Preisniveaus in den Städten. In den meisten
Städten belief sich die Bruttomiete für den Grossteil des
Wohnungsangebots zwischen CHF 1'000 und 2'000 pro Monat. In Neuenburg
und St. Gallen waren die meisten Wohnungen für weniger als CHF 1'500
zu haben, in Fribourg existiert gar ein sehr grosses Wohnungssegment
unter CHF 1'000. In Genf hingegen kosten die meisten Wohnungen mehr
als CHF 2'500.
Höherer Preis erhöht Insertionszeit in allen Städten. Der Preis
wirkt immer dämpfend auf die Absorptionszeit. Die Stärke des Effekts
hängt dabei vom allgemeinen Preisniveau ab. In Genf, wo ein sehr
hohes Preisniveau vorherrscht, erhöht eine um CHF 100 höhere Miete
die Insertionszeit um einen Tag. In Fribourg, wo ein sehr tiefes
Wohnungspreisniveau vorherrscht, erhöhen schon CHF 25 mehr im Monat
die Insertionszeit um einen Tag.
Ein Balkon verkürzt die Insertionszeit in einigen Städten
signifikant. Der Effekt ist in Fribourg am stärksten. Dort gingen
Wohnungen mit Balkon 16 Tage schneller vom Markt als solche ohne. In
Bern hatte ein Balkon hingegen praktisch keinen Einfluss auf die
Insertionszeit.
Parallelen zur Entwicklung der Leerstandszahlen. In Lausanne und
Zürich waren am 1. Juni 2015, dem Stichtag der letzten
Leerstandserhebung des Bundes, 4,8 mal bzw. 3,2 mal mehr Wohnungen
zur Vermietung ausgeschrieben als leer standen. Der Trend der
Leerstandsziffer und des OWI deuten auf eine zunehmende Entspannung
auf dem Mietwohnungsmarkt hin.
Regulierung führt zu Angebotsverknappung
Am eindrücklichsten war die Zunahme der Inserate in St. Gallen,
Luzern und Lugano. Die Zuwachszahlen liegen gegenüber der Vorperiode
im zweistelligen Prozentbereich. Aus dem Rahmen fällt Genf. Obwohl
dort die höchsten Mieten erzielt werden können, hat das Angebot nicht
zu-, sondern sogar leicht abgenommen. Genf ist einer der am stärksten
regulierten Mietwohnungsmärkte der Schweiz. Die Vermutung liegt nahe,
dass die investitionsfeindliche Rechtsprechung und die starke
Regulierung in Genf dazu führen, dass kaum mehr neue Wohnungen gebaut
werden. Die Wohnungsknappheit nimmt zu und die Mieten steigen weiter.
Mit dem ausgeprägten Mieterschutz hat die Rhonestadt keine
Verbesserung der Lage der Mieter, sondern das Gegenteil erreicht. In
Fribourg sind die Wohnungen im Städtevergleich am günstigsten.
Entsprechend bestehen wenig finanzielle Anreize für Investoren, neue
Mietwohnungen zu erstellen.
In den meisten Städten ging eine Zunahme des Angebots mit einer
Verlängerung der Insertionszeiten und einer Entspannung auf dem
Mietwohnungsmarkt einhergeht. In der Vorperiode zeigte sich bereits
ein ähnliches Bild: Die Ausweitung des Angebotes hat zu längeren
Insertionszeiten und zu einer Entspannung auf dem Markt geführt. Eine
Entspannung an den lokalen Märkten und tiefere Mieten scheinen nicht
über investitionsfeindlichen Mieterschutz (wie in Genf) erreichbar zu
sein, sondern im Gegenteil durch ein investitionsfreundliches Umfeld,
das zu einer Zunahme der Wohnungsproduktion und einer Ausweitung des
Wohnungsangebotes führt.
Untypisch verlief die Entwicklung in Neuenburg und St. Gallen.
Hier hat die Insertionsdauer trotz eines grösseren Wohnungsangebotes
abgenommen. Dies lässt auf eine deutlich gestiegene Nachfrage
schliessen. Einen Nachfragerückgang ist in Fribourg festzustellen.
Dort nahm die Insertionszeit trotz kleinerem Wohnungsangebot zu.
Originaltext: SVIT Schweiz
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100007146
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100007146.rss2
Kontakt:
12 Städtereports und Grafiken unter: www.svit.ch
Pressekontakt:
Dr. Ivo Cathomen, Leiter Politik und Kommunikation, SVIT Schweiz
Tel. 044 434 78 88, 079 345 89 15, ivo.cathomen@svit.ch
Fachkontakt:
Prof. Dr. Peter Ilg, Institutsleiter, Swiss Real Estate Institute
Tel. 043 322 26 84, 043 322 26 13 (Sekretariat),
peter.ilg@swissrei.ch
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haben sich im Winterhalbjahr 2015/16 merklich verlängert. Diese
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begründet. Das Angebot am Schweizer Mietwohnungsmarkt hat im
Vergleich zur Vorperiode deutlich zugenommen. Dies zeigt der
Online-Wohnungsindex (OWI) des SVIT Schweiz und des Swiss Real Estate
Institute. Das Angebot in Bern und für kleine Wohnungen bleibt eng.
Steigende Insertionszeiten in der Schweiz
In der ganzen Schweiz sind im Winterhalbjahr (1. Oktober 2015 -
31. März 2016) 123'563 Wohnungen auf Internetplattformen angeboten
worden. Das Angebot wuchs gegenüber der Vorperiode um fast 6%. Die
durchschnittliche Insertionsdauer einer Wohnung stieg von 27 auf 29
Tage. Die Zunahme der Insertionszeiten wurde damit massgeblich von
der Angebotsseite getrieben. Dies zeigt der Online-Wohnungsindex
(OWI) der halbjährlich vom Schweizerischen Verband der
Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz und dem Swiss Real Estate Institute
errechnet und publiziert wird. Die Analyse beruht auf allen
Mietwohnungen, die auf Schweizer Internetplattformen angeboten
werden.
Höheres Angebot in Schweizer Städten
Nur in zwei von insgesamt zwölf untersuchten Schweizer Städten war
ein gegenläufiger Trend festzustellen: In Neuenburg und in St. Gallen
verkürzten sich die Insertionszeiten. In Genf und in Bern veränderte
sich die Situation gegenüber dem Sommerhalbjahr 2015 nicht
wesentlich. In allen anderen Städten entspannte sich die Marktlage
zum Teil deutlich. Am stärksten verlängerten sich die
Insertionszeiten in den ohnehin schon entspannten Märkten Sion, Chur
und Lugano.
Die kürzeste Vermarktungsdauer wurde weiterhin in Bern und
Lausanne registriert. Die Insertionszeit von Mietwohnungen beträgt in
diesen Städten 15 bzw. 16 Tage. Ebenfalls kurz ist die Dauer mit 18
bzw. 19 Tagen Insertionszeit in Zürich und Luzern. Die entspanntesten
Wohnungsmärkte befinden sich dagegen in der Ost- und Südschweiz mit
St. Gallen und Lugano. Die Insertionszeit beträgt hier 33 bzw. 43
Tage. In diesen Städten kann von einem Mietwohnungsüberangebot
gesprochen werden.
Erkenntnisse aus der Städteanalyse
Entspannung durch grösseres Angebot. In den meisten Städten hat
sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt durch ein grösseres Angebot
etwas entspannt. Einzig in Genf und in Fribourg hat das Angebot
leicht abgenommen. In Neuenburg und St. Gallen wurde das grössere
Angebot durch eine überproportionale Nachfragesteigerung
überkompensiert.
Nachfrageüberhang nach 1- und 2-Zimmer-Wohnungen und Wohnungen mit
weniger als 60m2. In fast allen Städten war die Vermietung von
kleinen Wohnungen relativ einfach. Sie wurden am Markt stark
nachgefragt, und ihre Insertionszeit war deutlich kürzer als
diejenige von grösseren Wohnungen. Der Markt bleibt in diesem Segment
ähnlich eng wie in der Vorperiode.
Sehr unterschiedliche Preisniveaus in den Städten. In den meisten
Städten belief sich die Bruttomiete für den Grossteil des
Wohnungsangebots zwischen CHF 1'000 und 2'000 pro Monat. In Neuenburg
und St. Gallen waren die meisten Wohnungen für weniger als CHF 1'500
zu haben, in Fribourg existiert gar ein sehr grosses Wohnungssegment
unter CHF 1'000. In Genf hingegen kosten die meisten Wohnungen mehr
als CHF 2'500.
Höherer Preis erhöht Insertionszeit in allen Städten. Der Preis
wirkt immer dämpfend auf die Absorptionszeit. Die Stärke des Effekts
hängt dabei vom allgemeinen Preisniveau ab. In Genf, wo ein sehr
hohes Preisniveau vorherrscht, erhöht eine um CHF 100 höhere Miete
die Insertionszeit um einen Tag. In Fribourg, wo ein sehr tiefes
Wohnungspreisniveau vorherrscht, erhöhen schon CHF 25 mehr im Monat
die Insertionszeit um einen Tag.
Ein Balkon verkürzt die Insertionszeit in einigen Städten
signifikant. Der Effekt ist in Fribourg am stärksten. Dort gingen
Wohnungen mit Balkon 16 Tage schneller vom Markt als solche ohne. In
Bern hatte ein Balkon hingegen praktisch keinen Einfluss auf die
Insertionszeit.
Parallelen zur Entwicklung der Leerstandszahlen. In Lausanne und
Zürich waren am 1. Juni 2015, dem Stichtag der letzten
Leerstandserhebung des Bundes, 4,8 mal bzw. 3,2 mal mehr Wohnungen
zur Vermietung ausgeschrieben als leer standen. Der Trend der
Leerstandsziffer und des OWI deuten auf eine zunehmende Entspannung
auf dem Mietwohnungsmarkt hin.
Regulierung führt zu Angebotsverknappung
Am eindrücklichsten war die Zunahme der Inserate in St. Gallen,
Luzern und Lugano. Die Zuwachszahlen liegen gegenüber der Vorperiode
im zweistelligen Prozentbereich. Aus dem Rahmen fällt Genf. Obwohl
dort die höchsten Mieten erzielt werden können, hat das Angebot nicht
zu-, sondern sogar leicht abgenommen. Genf ist einer der am stärksten
regulierten Mietwohnungsmärkte der Schweiz. Die Vermutung liegt nahe,
dass die investitionsfeindliche Rechtsprechung und die starke
Regulierung in Genf dazu führen, dass kaum mehr neue Wohnungen gebaut
werden. Die Wohnungsknappheit nimmt zu und die Mieten steigen weiter.
Mit dem ausgeprägten Mieterschutz hat die Rhonestadt keine
Verbesserung der Lage der Mieter, sondern das Gegenteil erreicht. In
Fribourg sind die Wohnungen im Städtevergleich am günstigsten.
Entsprechend bestehen wenig finanzielle Anreize für Investoren, neue
Mietwohnungen zu erstellen.
In den meisten Städten ging eine Zunahme des Angebots mit einer
Verlängerung der Insertionszeiten und einer Entspannung auf dem
Mietwohnungsmarkt einhergeht. In der Vorperiode zeigte sich bereits
ein ähnliches Bild: Die Ausweitung des Angebotes hat zu längeren
Insertionszeiten und zu einer Entspannung auf dem Markt geführt. Eine
Entspannung an den lokalen Märkten und tiefere Mieten scheinen nicht
über investitionsfeindlichen Mieterschutz (wie in Genf) erreichbar zu
sein, sondern im Gegenteil durch ein investitionsfreundliches Umfeld,
das zu einer Zunahme der Wohnungsproduktion und einer Ausweitung des
Wohnungsangebotes führt.
Untypisch verlief die Entwicklung in Neuenburg und St. Gallen.
Hier hat die Insertionsdauer trotz eines grösseren Wohnungsangebotes
abgenommen. Dies lässt auf eine deutlich gestiegene Nachfrage
schliessen. Einen Nachfragerückgang ist in Fribourg festzustellen.
Dort nahm die Insertionszeit trotz kleinerem Wohnungsangebot zu.
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