BRATISLAVA (dpa-AFX) - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat das hoch verschuldete Griechenland zur Auszahlung weiterer Hilfskredite zu schnelleren Reformen gedrängt. "Im Laufe des Sommers ist zu wenig geschehen", sagte Dijsselbloem bei einem Treffen der Euro-Finanzminister am Freitag in Bratislava. Dies sei erklärbar, "aber jetzt ist der Druck wieder da".
Griechenland hatte im Juni eine Kredittranche der internationalen Geldgeber in Höhe von 7,5 Milliarden Euro erhalten. Weitere 2,8 Milliarden Euro sollten im Herbst ausgezahlt werden. Das Land muss dafür bis Ende September jedoch noch Reformen umsetzen. Insgesamt sind im laufenden Hilfsprogramm bis zu 86 Milliarden Euro vorgesehen.
"Es ist ja nicht neu, dass wir bei Griechenland die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen immer erst in der Endphase der vereinbarten Zeit erleben", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Es bleibe aber auch noch etwas Zeit. Die nächste Kreditrate werde ausgezahlt, sobald das Land seine Verpflichtungen erfüllt habe.
Zu den noch offenen Spar- und Reformmaßnahmen gehören unter anderem weitere Privatisierungen und ein Umbau des griechischen Energiesektors./asa/DP/stk
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