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Deutsche Bank würde Postbank auch an Chinesen verkaufen

Von Madeleine Nissen

FRANKFURT (Dow Jones)--Wenn es nach John Cryan geht, darf die Postbank auch chinesisch werden. Ein Verkauf oder Börsengang gestaltet sich derart schwierig, dass der Vorstandschef der Deutschen Bank in seiner offenen Art bei einer Investorenkonferenz am Dienstagabend zugab: "Manchmal träume ich von einem chinesischen Käufer." Zu Beginn der Konferenz in New York hatte Cryan davon gesprochen, bei dem Verkauf der Postbank auch an "kreative Lösungen" zu denken. Wie diese aussehen könnten, ließ er zunächst im Dunkeln. Denkbar ist ein Börsengang in mehreren Schritten - oder eben ein Verkauf an Dritte.

Die Deutsche Bank hat viel für die Postbank bezahlt, bekommt aber wohl nur wenig zurück. Sie rechnet jedenfalls nicht damit, "mit dem Verkauf der Postbank viel Geld zu verdienen", wie Cryan sagte. Die Deutsche Bank hatte die Postbank unter der Führung von Josef Ackermann für rund 6,5 Milliarden Euro gekauft und will sie nun bis Ende 2017 dekonsolidieren.

Mit dem Verkauf der Postbank will sie in erster Linie Kapital freisetzen und ihre Verschuldungsquote von aktuell 3,4 Prozent verbessern. Das Umfeld ist allerdings schwierig. Die Europäische Zentralbank drückt seit Jahren die Zinsen auf ein äußerst niedriges Niveau und erschwert damit das Privatkundengeschäft enorm. Auch stehen die Kaufinteressenten nicht gerade Schlange. Banken sind für Investoren allein wegen der schärferen Regulierung weniger attraktiv geworden. Zudem ist der Privatkundenmarkt in Deutschland nicht nur wegen der niedrigen Zinsen margenarm, sondern auch wegen der hohen Bankendichte.

Cryan: Bleibt China Wachstumsmotor für die globale Wirtschaft? 
 

Während Cryan morgens noch selbst vor Investoren redete, wechselte er am Abend in die Rolle des Fragenden und interviewte Laurence Fink, den CEO von Blackrock. Das Gespräch wurde dominiert von der Sorge um Europa: Negative Zinsen, ein möglicher Brexit Großbritanniens und das Unvermögen an Strukturreformen mit genügend Eifer heranzugehen.

Cryan trieb auch die Frage um, ob China in Zukunft ein wichtiger Treiber für das globale Wachstum bleiben und ob es mehr Übernahmen durch chinesische Unternehmen geben wird. Beides beantwortete Fink mit 'Ja'. Er rechnet es der chinesischen Führung hoch an, die eigenen Probleme zu sehen und anzugehen. Er lobte nicht ihre Art, aber doch die Entschlossenheit, die chinesische Wirtschaft umzugestalten und an die technologisierte Wert anzupassen.

Dagegen scheint Europa in Finks Augen auf dem Irrweg. "Europa macht mich nervös", sagte er. Die Probleme in Italien, Spanien, Frankreich, all das sei nicht unerheblich. Gründe für das Wachstum in Europa seien in erster Linie die gesunkenen Energiepreise, der schwache Euro und einige politische Strukturreformen. Von letzteren gebe es aber viel zu wenig. "Meine Sorge ist, dass Europa in den nächsten Jahren wieder schwächer aussehen wird", sagte er.

Deutschland befinde sich in der glücklichen Lage, als Exportnation von dem schwachen Euro zu profitieren, sagte Fink. Das Land könne Europa wieder einen Schub geben. "Die Deutschen müssen aber die Führung übernehmen, um (die europäische Wirtschaft) zu stimulieren", sagte Fink. Es gebe so viele Dinge, die Europa zu einer besseren Zukunft führen würden. "Aber es ist einfach kein politischer Wille da", bedauerte er. Fink: "Deutschland kann diesen politischen Willen schaffen."

Europa nicht mehr ein homogener Block 
 

Cryan sorgte sich um die bröckelnde Einheit des Kontinents. Europa sei nicht mehr der homogene Block, für das es ursprünglich gehalten wurde. Wenn über einen "Brexit" diskutiert wird, vergessen nach Cryans Einschätzung viele, dass ein Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union nicht ein Erhalt des Status quo bedeutet.

Sollte es zu einem "Brexit" kommen, wird die Deutsche Bank ihr Handelsgeschäft in London zum Teil in die Eurozone verlagern. Insgesamt sichert sich die Deutsche Bank so gut sie kann gegen mögliche Marktturbulenzen ab. "Aber wir sind ohnehin nicht furchtbar stark in Pfund Sterling (engagiert)", sagte Cryan. Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ab.

Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

DJG/mln/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 31, 2016 16:31 ET (20:31 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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