Von Hans Bentzien
FRANKFURT/WIESBADEN (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April trotz überdurchschnittlich vieler Großaufträge schlechter als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen Rückgang von 0,6 Prozent erwartet, nachdem die Auftragseingänge im Vormonat um revidiert 2,6 Prozent angezogen hatten. Ursprünglich war ein Zuwachs von 1,9 Prozent gemeldet worden.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) war das Volumen der Großaufträge überdurchschnittlich. Die Auftragseingänge aus dem Inland erhöhten sich um 1,3 Prozent, die aus dem Ausland sanken um 4,3 Prozent. Die Bestellungen aus der EU nahmen um 2,5 Prozent zu, die von außerhalb der EU sanken um 8,3 Prozent.
Bei Investitionsgütern kam es zu einem Rückgang der Auftragseingänge um 6,1 Prozent. Bei Vorleistungsgütern kamen 4,8 Prozent mehr Aufträge zusammen als im Vormonat und bei Konsumgütern 1,0 Prozent weniger.
Das Bundeswirtschaftsministerium wies darauf hin, dass der schwache Einstieg in das zweite Quartal vor allem aus den aktuell sehr schwankungsanfälligen Auftragseingängen der Investitionsgüterproduzenten aus dem Nicht-Euroraum resultiert habe. Diese seien nach einem Zuwachs von 11,0 im März im April um 13,3 Prozent gefallen. "Insgesamt nehmen die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe in der Tendenz weiter moderat zu, insbesondere die Aufträge aus dem Inland stiegen den dritten Monat in Folge an", konstatierte das Ministerium.
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June 06, 2016 02:00 ET (06:00 GMT)
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