Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen gerät in der nun schon seit gut einem Jahr währenden Abgas-Affäre noch mehr unter Druck. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ihre Ermittlungen auf Hans Dieter Pötsch ausgeweitet, den Aufsichtsratschef des in Wolfsburg ansässigen Autokonzerns. Das gab Volkswagen am Sonntag bekannt. Pötsch steht unter Verdacht, in seiner früheren Funktion als Finanzvorstand die Aktionäre von VW nicht rechtzeitig genug informiert zu haben, welche finanziellen Folgen die Manipulationen von Schadstoff-Messungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA für das Unternehmen haben könnten. (Süddeutsche S. 1 und 19/Handelsblatt S. 20f/Welt S. 9)
VOLKSWAGEN - VW-Markenchef Herbert Diess warnt vor massiven Gefahren, wenn das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit nicht deutlich steigert. "In der aktuellen Verfassung ist Volkswagen nicht zukunftsfähig", sagte Diess dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ohne den Konzern mit seinen anderen Marken wäre die Marke Volkswagen derzeit in einer aussichtslosen Situation", sagte Diess, der seit Sommer 2015 an der Spitze des Autobauers steht. Die laufenden Verhandlungen über einen Zukunftspakt, der VW fit machen soll für den Umbruch im Autogeschäft, liefen inzwischen "sehr konstruktiv". Es werde keine Entlassungen geben, aber: "Sicher wird die Mitarbeiterzahl im Jahr 2020 niedriger sein als heute." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
FIAT/VW - Volkswagen und Fiat sind in Verdacht geraten, auch bei elektronischen Reifendruckkontrollsystemen zu schummeln. Tests der Umweltorganisation Transport & Environment zeigen laut Handelsblatt, dass die Systeme bei einem Golf und bei einem Fiat 500L nur unter den für die Erstzulassung vorgeschriebenen Idealbedingungen funktionieren. Auf der Straße versagten die Systeme. "Unsere Tests haben zu auffälligen Ergebnissen geführt", sagte Julia Poliscanova von Transport & Environment. Volkswagen weist den Vorwurf zurück. "Unser Reifendruckmesssystem erfüllt in vollem Umfang die bestehenden Vorschriften", sagte eine Fiat-Sprecherin.
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom will demnächst Behörden und Unternehmen ein Drohnen-Abwehrsystem anbieten. Die Anti-Drohnen-Technologie des Konzerns solle noch in diesem Jahr an den Start gehen, berichtete die Welt. Die Telekom habe die Pläne bestätigt. Der Konzern will demnach die Technologie Behörden und Unternehmen zum Schutz von kritischen Infrastrukturen, Flughäfen, Sportstadien und Großereignissen zur Verfügung stellen. (FAZ S. 23)
BURDA - Der bisherige Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Hubert Burda, hat die Dominanz amerikanischer Unternehmen im digitalen Journalismus beklagt. "Google hat uns praktisch mattgesetzt. Und wir haben alle klein beigegeben", sagte Burda den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir haben unsere Inhalte zu wenig selbst vermarktet, stattdessen macht Google mit der Vermarktung unserer Inhalte einen Milliardenumsatz, ohne uns zu vergüten - und zahlt obendrein kaum Steuern." (Funke Mediengruppe)
WARBURG - Gegen Christian Olearius, Aufsichtsratschef der Privatbank M. M. Warburg, wird wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften ermittelt. Am Montag muss der Banker auch vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. (Handelsblatt S. 45)
SAINT-GOBAIN - Für den französischen Baustoffkonzern Saint-Gobain wird der deutsche Markt immer wichtiger. Vorstandschef Pierre-André de Chalendar arbeitet an Zukäufen und kritisiert den Reformstau in Frankreich. (FAZ S. 21)
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November 07, 2016 00:25 ET (05:25 GMT)
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