Marktkommentar
Mittelfristige Inflationserwartungen in Japan
In dieser Woche stellt unsere Grafik die langfristigen Inflationserwartungen dar, die aus dem Swap-Markt abzuleiten sind. Demnach sind die Inflationserwartungen der Anleger auf ihren niedrigsten Stand seit der Amtsübernahme von Shinzo Abe im Dezember 2012 gesunken und liegen inzwischen deutlich unter dem offiziellen Richtwert von 2%. Diese Entwicklung hängt zum großen Teil damit zusammen, dass die Investoren zunehmend bezweifeln, ob die japanische Notenbank (Bank of Japan, BoJ) die Inflation mit ihrer expansiven Geldpolitik zu steigern vermag. Was aber kann die BoJ noch tun, um die Konjunktur anzukurbeln? Schon jetzt hat die BoJ fast 40% der japanischen Staatsanleihen aufgekauft und gehört bei 90% der börsen-notierten Unternehmen Japans zu den zehn größten Anteilseignern. Das Arsenal ihrer Möglichkeiten zur Wiederbelebung der japanischen Wirtschaft ist weitgehend erschöpft. Statt-dessen müssen nun die beiden anderen Säulen der Abenomics - eine expansive Fiskalpolitik und Strukturreformen - greifen, um der wirtschaftlichen Aktivität auf die Sprünge zu helfen.