Von Matthias Verbergt
NEW YORK (Dow Jones)--Der Gewinn des Telekomausrüsters Nokia ist im zweiten Quartal um 45 Prozent eingebrochen und weit hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Die Finnen versprachen daraufhin verstärkte Sparanstrengungen. Von April bis Juni verdiente Nokia nur noch 194 Millionen Euro nach 355 Millionen vor einem Jahr, als Nokia Wettbewerber Alcatel-Lucent noch nicht geschluckt hatte.
Dank der Übernahme von Alcatel-Lucent sprang der Umsatz zwar auf 5,68 Milliarden Euro von 2,92 Milliarden vor einem Jahr. Würde man allerdings davon ausgehen, dass Nokia und Alcatel-Lucent bereits im Vorjahreszeitraum ein fusioniertes Unternehmen gewesen wären und gemeinsam 6,36 Milliarden Euro umgesetzt hätten, so hätten sie im Berichtszeitraum einen elfprozentigen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Von FactSet befragte Analysten hatten Nokia im Vorfeld einen Gewinn von 207 Millionen Euro und Erlöse von 5,76 Milliarden Euro zugetraut.
Nokia erklärte den Pro-forma-Umsatzrückgang damit, dass der Berichtszeitraum ein schwaches Quartal für die Aus- und Aufrüstung von Mobilfunknetzen gewesen sei. Das schwache Abschneiden von Nokia spiegelt den branchenweiten Trend einer sich abschwächenden Nachfrage und den zunehmenden Konkurrenzdruck, insbesondere durch erstarkte chinesische Wettbewerber wie Huawei und ZTE, wider.
Nokia will nun mit weiteren Sparanstrengungen gegensteuern. Bis 2018 will der Telekomausrüster nun jährlich 1,2 Milliarden Euro einsparen. Das sind im Jahr 300 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.
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August 04, 2016 02:42 ET (06:42 GMT)
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