Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen will in der Abgasaffäre mit einer neuen, überraschenden Strategie Schadenersatzzahlungen an Millionen Kunden in Deutschland und Europa entgehen. Der Konzern behauptet, man habe in der EU den Schadstoffausstoß von Diesel-Pkw gar nicht manipuliert und keine Vorschriften verletzt. Während VW also Gesetzesverstöße in der EU abstreitet, hat der Konzern in den USA Manipulationen zugegeben und zahlt dort mehr als 16,5 Milliarden Dollar an Schadenersatz und Strafen. VW erklärte, die in den betreffenden Fahrzeugen eingebaute Software stelle nach Ansicht des Konzerns "keine unzulässige Abschalteinrichtung nach europäischem Recht dar." (Süddeutsche S. 1 und 18)
DEUTSCHE TELEKOM - Die vielfach angemahnte Privatisierung deutscher Staatskonzerne gerät ins Stocken. Nun baut der Bund sogar den Anteil an Telekom-Aktien wieder aus - um mit ihnen an der Börse zu spekulieren. (Handelsblatt S. 20)
MERCK - Merck weitet seine Investitionen in China kräftig aus. Wie der Pharmakonzern mitteilte, stellt er für zwei Projekte in Nantong insgesamt 170 Millionen Euro neu bereit: Rund 80 Millionen Euro gehen in ein neues Werk für chemische und biologische Produkte, das noch zu errichten ist. 90 Millionen Euro sind einer Arzneimittelfabrik gewidmet, die schon steht und jetzt frisch die Testproduktion aufnimmt - das ist ein zweiter Schritt nach einer bereits getätigten Erstinvestition von 80 Millionen Euro. Mit anderen Worten: Merck verdreifacht sein Investitionsvolumen in der ostchinesischen Stadt auf nun insgesamt 250 Millionen Euro. Das Unternehmen wird die Pläne am heutigen Freitag bekanntgeben. (FAZ S. 18)
DEUTSCHE BAHN - Für Verspätung bei der Bahn gibt es viele Gründe. Bahn-Chef Rüdiger Grube hat jetzt einen neuen Weg gefunden, damit seine Züge künftig pünktlicher fahren: Die Zugführer sollen einfach die Türen früher zumachen. Eine halbe Minute vor Abfahrt ist der Türenschluss neuerdings vorgesehen, statt wie bisher erst 10 Sekunden vorher. Durch die Veränderung sollen die Züge künftig sekundengenau nach Fahrplan abfahrbereit sein. Das "Projekt Zeigersprung", so die Bezeichnung der Bahn, wurde zunächst ein halbes Jahr lang an den Hauptbahnhöfen in Köln und Hannover ausprobiert und läuft nun seit 17. Oktober bundesweit im Fernverkehr. (Süddeutsche S. 15)
AIXTRON - Der Streit um die vom Bundeswirtschaftsministerium gestoppte Übernahme des Chipanlagenbauers Aixtron durch einen chinesischen Investor eskaliert. Die Aktionärsvereinigung DSW kündigte eine Schadensersatzklage gegen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) an, sollte die Übernahme platzen. "Aixtron-Aktionäre sollten den Eingriff in ihre Eigentumsposition nicht als gottgegeben hinnehmen. Sie haben auf die Entscheidung der zuständigen Behörde vertraut und durften das auch", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. (FAZ S. 22)
AMAZON - Der Onlineriese Amazon von Jeff Bezos bietet nun auch in Deutschland seine Sprachsteuerung Echo an. Apple, Google & Co. kämpfen an derselben Front. Die neue Technik gilt als Milliardenmarkt der Zukunft. In den USA und Großbritannien ist der schwarze Zylinder bereits ein Verkaufshit. Mehrere Millionen Stück wird der Onlinehändler in diesem Jahr wohl verkaufen. Auch in Deutschland erwarten Experten eine große Nachfrage. (Handelsblatt S. 3)
FACEBOOK - Das soziale Netzwerk Facebook macht fast seinen gesamten Umsatz mit Werbung. Es ist ein einträgliches und wachstumsstarkes Geschäft, wie das Unternehmen mit seinem aktuellen Quartalsbericht einmal mehr bewiesen hat. Aber Facebook will auch nicht Gefahr laufen, seine Nutzer mit zu vielen Anzeigen zu vergraulen. Das Unternehmen sieht nun offenbar selbst ein Limit erreicht. Finanzvorstand David Wehner sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen, dass das Anzeigenvolumen von Mitte nächsten Jahres an nicht mehr annähernd so stark wachsen werde wie bisher. Das werde dafür sorgen, dass das Umsatzwachstum des Konzerns sich deutlich verlangsamen werde. (FAZ S. 22)
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November 04, 2016 01:08 ET (05:08 GMT)
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