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MÄRKTE ASIEN/Brexit läßt Aktien und Pfund einbrechen

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der Austritt Großbritanniens aus der EU hat am Freitag an den asiatischen Aktienmärkten für deutliche Verluste gesorgt. Denn die Aktien- und Devisenmärkte wurden auf dem völlig falschen Fuß erwischt, nachdem in den vergangenen Tagen ein Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU als wahrscheinlich eingepreist worden war. Mit 51,9 Prozent haben sich die Briten aber nun für ein Verlassen der EU ausgesprochen.

Der Nikkei-225 fiel um 7,9 Prozent auf 14.952 Punkte und rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2014. Es war zugleich das größte prozentuale Minus seit März 2011. In Hongkong ging es um 4,4 Prozent nach unten, in Sydney reduzierte sich der S&P/ASX 200 um 3,2 Prozent und der Kospi gab um 3,3 Prozent nach. Mit einem Abschlag von 1,3 Prozent auf 2.854 Punkte fiel das Minus beim Schanghai-Composite vergleichsweise gering aus. Zwischenzeitlich hatte der Index schon gut 3 Prozent im Minus gelegen.

"Gut die Hälfte der Anleger in Tokio hat mit einem Verbleib Großbritanniens in der EU gerechnet", merkte Analyst Ichiro Yamada von Fukoku Mutual Life Insurance an. "Der EU-Markt könnte auseinanderbrechen, was höhere Kosten für die japanischen Unternehmen bedeuten dürfte", ergänzte Fondsmanager Koji Uchida von Mitsubishi UFJ Kokusai Asset Management.

Pfund bricht mit Brexit ein 
 

Extrem volatil zeigte sich das Pfund nach dem Brexit-Votum. Mit 1,3220 Dollar wurde ein neues Allzeittief markiert, nachdem das 'Cable' nur wenige Stunden zuvor mit 1,50 Dollar noch ein Jahreshoch markiert hatte. Von einem regelrechten "Schock" sprach Ulrich Leuchtmann, Devisen-Chefanalyst der Commerzbank, mit Blick auf den Devisenmarkt. Der Markt sei wegen der Umfragen auf dem falschen Fuß erwischt worden. Die Händler und Analysten hätten das Pro-EU-Lager vorne gesehen.

Leicht stützend für das Pfund wirkten Aussagen von BoE-Gouverneur Mark Carney. Die Bank of England (BoE) steht nach dem Brexit-Votum bereit, mindestens 250 Milliarden Pfund (326 Milliarden Euro) in das Finanzsystem des Landes zu pumpen. Um die aufgewühlten Märkte zu beruhigen, würden außerdem alle verfügbaren Optionen erwogen, sagte Carney. Das Pfund ging schließlich mit 1,37 Dollar um.

Stark gesucht war der als Fluchtwährung geltende Yen. Zwischenzeitlich fiel der Dollar erstmals seit November 2013 unter die Marke von 99 Yen zurück, konnte sich im weiteren Verlauf aber wieder erholen und ging schließlich mit 102,70 Yen um.

Keinen nennenswerten Einfluss auf den Yen hatte dagegen die Äußerung von Japans Finanzminister Taro Aso, dass der anziehende Yen ein entschlossenes Eingreifen erforderlich machen könnte. Anleger bezweifelten, dass Tokio im Zweifelsfall wirklich dazu bereit wäre, die Einwände der USA gegen eine Intervention am Devisenmarkt vom Tisch zu wischen. Dies wiederum könnte zusätzlichen Druck auf Aso ausüben zu handeln, um nicht als Verantwortlicher dazustehen, der seinen Worten keine Taten folgen lässt.

Goldpreis legt mit Brexit kräftig zu 
 

Auch der sichere Hafen Gold profitierte vom Votum der Briten. Der Preis für die Feinunze schoss zwischenzeitlich auf ein neues Jahreshoch bei 1.359 Dollar nach oben. Analysten schließen nun einen Test der Marke von 1.400 Dollar nicht mehr aus. "Es besteht durchaus die Chance, dass der Goldpreis dieses Niveau testet", sagte Analyst Gnanasekar Thiagarajan von Commtrendz Risk Management. Für die Feinunze wurden schließlich 1.313 Dollar aufgerufen, ein Plus von 4,1 Prozent.

Deutlich unter Druck standen auch die Ölpreise. Für WTI ging es um 4 Prozent auf 48,13 Dollar je Barrel nach unten, Brent reduzierte sich um 3,8 Prozent auf 48,97 Dollar. "Der Markt reagiert nur auf den Brexit, die fundamentalen Daten haben sich nicht geändert", sagte Analyst Olivier Jakob Petromatrix. Die Abgaben dürften vor diesem Hintergrund eher kurzfristig sein.

Auto- und Bankenwerte unter Abgabedruck 
 

Mit dem scharfen Yen-Anstieg kamen in Tokio vor allem die Autowerte unter die Räder. Für Nissan Motor ging es um 8,1 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat den höchsten Verkaufsanteil in Großbritannien unter allen japanischen Auto-Herstellern. Toyota Motor verloren 8,7 Prozent und Honda Motor fielen um 8,3 Prozent, die gleichfalls stark auf den britischen Inseln vertreten sind.

Auch die Bankenwerte standen unter Abgabedruck. So fielen vor allem die Kurse britischer Banken, die in Hongkong gelistet sind. Für HSBC ging es 6,6 Prozent nach unten, Standard Chartered verloren 9,5 Prozent. Im Verlauf hatten beide Aktien mehr als 11 Prozent eingebüßt. Mit dem "Brexit" dürften die britischen Finanzunternehmen europaweit deutlich Marktanteile verlieren und Arbeitsplätze aus London weg verlagern.

Für die Aktie von Tata Motors ging es in Mumbai um 11,9 Prozent abwärts. Das zum Firmenkonglomerat von Milliardär Ratan Tata gehörende Unternehmen hatte im Jahr 2008 den britischen Traditionshersteller Jaguar Land Rover übernommen. Die Marken sind fast vollständig für den Gewinn von Tata Motors verantwortlich. Der Aktienmarkt in Mumbai verlor 3,6 Prozent.

=== 
Index (Börse)                   zuletzt   +/- %    % YTD 
S&P/ASX 200 (Sydney)           5.113,20  -3,17%   -3,45% 
Nikkei-225 (Tokio)            14.952,02  -7,92%  -21,44% 
Kospi (Seoul)                  1.921,41  -3,29%   -2,03% 
Schanghai-Comp. (Schanghai)    2.853,63  -1,33%  -19,37% 
Hang-Seng-Index (Hongkong)    19.955,88  -4,37%   -8,94% 
Taiex (Taiwan)                 8.476,99  -2,30%   +1,67% 
Straits-Times (Singapur)       2.732,86  -2,18%   -5,20% 
KLCI (Malaysia)                1.620,91  -1,16%   -4,23% 
BSE (Mumbai)                  26.042,96  -3,55%   -0,29% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %    00:00  Do, 9:50   % YTD 
EUR/USD   1,1063   -3,1%   1,1422    1,1330   +1,9% 
EUR/JPY   113,57   -6,7%   121,77    118,27  -10,9% 
GBP/EUR   1,2383  -5,07%   1,3044    1,3022   -8,8% 
GBP/USD   1,3700   -8,7%   1,5011    1,4755   -7,1% 
USD/JPY   102,70   -3,7%   106,60    104,40  -12,5% 
USD/KRW  1179,69   +3,4%  1141,32   1150,82   +0,3% 
USD/CNY   6,6159   +0,6%   6,5773    6,5819   +1,9% 
USD/CNH   6,6422   +0,9%   6,5809    6,5924   +1,1% 
USD/HKD   7,7613   +0,1%   7,7571    7,7568   +0,1% 
AUD/USD   0,7376   -3,3%   0,7630    0,7538   +1,3% 
 
ROHÖL               zuletzt     VT-Settl.   +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             48,13         50,11   -4,0%    -1,98  +14,9% 
Brent/ICE             48,97         50,91   -3,8%    -1,94  +16,3% 
 
METALLE             zuletzt        Vortag   +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)        1.313,10      1.261,47   +4,1%   +51,63  +23,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

DJG/DJN/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2016 05:04 ET (09:04 GMT)

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