FRANKFURT (dpa-AFX) - Der größte Schock nach dem Volksentscheid in Großbritannien für einen Brexit scheint überwunden: Die Börsen verringerten im Handelsverlauf europaweit ihre heftigen Verluste und mit ihnen auch der deutsche Aktienmarkt. Die Notenbanken signalisierten angesichts des britischen Votums für einen EU-Austritt Handlungsbereitschaft.
Der Dax
Der MDax
PFUND ETWAS ERHOLT - EURO BLEIBT UNTER DRUCK
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Am Devisenmarkt blieb das Pfund unter Druck, konnte sich bis zum Nachmittag aber vom morgendlichen Rutsch auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren etwas erholen. Der Kurs des Euro ging ebenfalls auf Talfahrt: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1066 Dollar fest, nachdem es am Donnerstag noch 1,1389 Dollar waren. Der Dollar kostete damit 0,9037 nach 0,8780 Euro. Stattdessen wurde der japanische Yen und der Schweizer Franken als Fluchtwährung gesucht und auch Gold und Anleihen waren gefragt.
Der EU-Austritt Großbritanniens sorge für große Unsicherheit und habe entsprechend heftige Marktreaktionen bis hin zu einem "Schock" ausgelöst, hieß es am Markt. Inzwischen seien aber wieder erste Schnäppchenjäger unterwegs.
Zudem richteten sich die Augen der Anleger auf die Notenbanken, die zuletzt in Notlagen immer stützend eingegriffen hatten. "Die Wahrscheinlichkeit einer starken Antwort der Europäischen Zentralbank ist jetzt hoch", sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Er sieht daher das Risiko für eine Rezession als relativ gering an.
Führende Notenbanken kündigten bereits an, gemeinsam die Finanzmärkte beruhigen zu wollen. Die britische Notenbank stellte 250 Milliarden Pfund zur Stützung der Märkte in Aussicht. Auch die EZB und die japanische Notenbank betonten ihre Handlungsbereitschaft. Die Schweizerische Nationalbank schritt umgehend zur Tat und griff am Devisenmarkt ein.
BANKAKTIEN VERLIEREN PROZENTUAL ZWEISTELLIG
Während zur Handelseröffnung noch etwa die Hälfte aller 30
Dax-Werte prozentual zweistellig nachgegeben hatten, waren es
zuletzt nur noch zwei Werte. Unter ihnen befanden sich die Papiere
der Deutschen Bank
Die zuletzt wieder gut gelaufenen Versorger RWE
DEUTSCHE BÖRSE UND LSE WOLLEN AN FUSION FESTHALTEN
Die Papiere der Deutschen Börse
Aktien aus sogenannten defensiven Branchen, die nicht so stark
von Wirtschaftsturbulenzen betroffen sind, zeigten sich relativ
stabil: So hielten sich die Papiere von Henkel
Indes ging der überraschende Fortgang des langjährigen
Deutsche-Post-Finanzvorstandes Larry Rosen fast unter: Er tritt Ende
September von seinem Posten beim Logistikkonzern zurück. Die Aktie
Gelb
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0317 2016-06-24/15:14