LONDON (dpa-AFX) - Die Entscheidung der Briten zum Austritt aus
der Europäischen Union durchkreuzt die Geschäftspläne großer
Fluggesellschaften. Die britische Billigfluglinie Easyjet
Auch die Papiere von Easyjet und Ryanair mussten kräftig Federn lassen. Für die Easyjet-Aktie ging es zuletzt um knapp 20 Prozent nach unten, die Ryanair-Papiere verloren elf Prozent an Wert.
"Diese verrückten Briten!", entfuhr es Ryanairs Marketing-Chef Kenny Jacobs im Gespräch mit der Touristik-Fachzeitschrift "fvw". Die Fluggesellschaft, die seit Monaten für einen Verbleib Großbritanniens in der EU geworben hatte, hat einen wesentlichen Teil ihrer insgesamt 340 Jets in dem Land stationiert. Die britischen Kunden machen einen wesentlichen Teil der Ryanair-Kundschaft aus. Auch aus Deutschland heben viele Maschinen der Fluglinie nach Großbritannien ab. Weil die Flugrechte nach EU-Recht vereinbart sind, droht nach einem Brexit eine Neuregelung. Fluglinien aus Nicht-EU-Ländern fliegen in der Regel nur aus ihren Heimatstaaten in andere Länder und zurück.
Das betrifft auch Easyjet. Die Fluggesellschaft fliegt bisher auch abseits Großbritanniens quer durch die EU. "Wir haben heute an die britische Regierung und die EU-Kommission geschrieben und sie aufgefordert, den Verbleib des Vereinigten Königreichs im Luftverkehrsbinnenmarkt der EU zu priorisieren", sagte Easyjet-Chefin Carolyn McCall. Die Gesellschaft habe bereits eine Reihe von Optionen erarbeitet, durch die es weiterhin in all ihren Märkten fliegen könne.
Bei der British-Airways-Mutter IAG liefen die Geschäfte schon vor
dem Brexit-Votum schlechter. Schon in den vergangenen Wochen habe
sich der Ticketverkauf schwächer entwickelt als erwartet, teilte die
International Airlines Group
Im abgelaufenen Jahr hatte IAG den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn um mehr als zwei Drittel auf 2,34 Milliarden Euro gesteigert. Eigentlich sollte er dem Management zufolge 2016 ähnlich stark zulegen. Langfristig fürchtet die IAG-Spitze um Konzernchef Willie Walsh aber keine Auswirkungen des EU-Austritts auf ihr Geschäft. Zu IAG gehören neben British Airways auch die spanischen Fluglinien Iberia und Vueling sowie die irische Gesellschaft Aer Lingus./stw/stb
ISIN IE00B1GKF381 GB00B7KR2P84 ES0177542018
AXC0349 2016-06-24/16:22