FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lufthansa plant laut einem Magazinbericht in ihrer Frachtsparte offenbar noch weitaus tiefere Einschnitte als bislang vermutet. Anfang Juni war bekannt geworden, dass der Konzern bei der wirtschaftlich unter Druck stehenden Tochter bis zu 800 Stellen streichen will, davon 500 in Deutschland. Doch auch die verbleibenden Mitarbeiter sollen erhebliche Sparbeiträge leisten, schreibt Der Spiegel und beruft sich auf ein internes Rundschreiben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
Demnach sollen die derzeit noch rund 2.000 Tarifbeschäftigten auf ihre erst im vergangenen Herbst ausgehandelte Gehaltserhöhung von 2,2 Prozent ab Januar 2017 verzichten. Die Arbeitszeit soll von 38 auf 35 Wochenstunden gesenkt werden und parallel dazu auch die Vergütung. Die soll ohnehin deutlich niedriger ausfallen als bisher, weil das Urlaubs- und Weihnachtsgeld gekürzt und die maximal erreichbaren Endgehälter reduziert werden sollen.
In dem am Montag verschickten Rundschreiben habe Verdi die Mitarbeiter aufgerufen, ihre Meinung zu den Plänen mitzuteilen. Viele hätten dies bereits getan, zitiert das Magazin die zuständige Verdi-Sekretärin Anja Schlosser. Am 7. Juli wollen die Gewerkschaftsfunktionäre demnach in einer internen Sitzung über ihr weiteres Vorgehen beraten.
Lufthansa wollte die Informationen des Spiegels auf Nachfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Das Unternehmen wolle die Gespräche mit Verdi, die bereits seit Anfang 2016 liefen, auch weiterhin am Tariftisch führen, hieß es dazu in einer Stellungnahme. Die Beschäftigten seien am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung vom Vorstand noch einmal über die aktuelle Strategie der Lufthansa Cargo sowie das Sparprogramm C40 und die nächsten Schritte der Umsetzung informiert worden.
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June 24, 2016 12:00 ET (16:00 GMT)
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