Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei einer Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange wird London als Hauptstandort nach der Entscheidung der Briten für einen Ausstieg aus der Europäischen Union immer unwahrscheinlicher. "Zweifellos ist es aus meiner Sicht schwer vorstellbar, dass der wichtigste Börsenplatz im Euroraum von einem Headquarter gesteuert wird, das außerhalb der EU angesiedelt wird", sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld zu Journalisten. "Da wird man nachjustieren müssen."
Die Bafin hat bei der Frage nach einem Standort zwar kein Veto-Recht, sie nimmt aber die Rolle des Experten ein, der von den Entscheidungsträgern um Rat gefragt wird. "Es kann politisch nicht klug sein, dass große Teile des Euro-denominierten Handels in bestimmten Klassen außerhalb der EU stattfinden", sagte Hufeld. "Das ist sicherlich eine von vielen Folgefragen, die sich aus der Post-Brexit Situation ergeben."
Aktuell liegt die aufsichtliche Genehmigung der Fusionspläne in der Hand der hessischen Börsenaufsicht, die das Urteil der EU-Kommission über Wettbewerbsfragen abwarten will. "Es folgt jetzt eine Kette von behördlichen Tätigkeiten", sagte Hufeld. "Mit der Bafin wird als aufsichtlicher Teilnehmer das intensive Gespräch gesucht, wenn absehbar ist, dass die Fusion gelingt", sagte er. Mit entscheidend hierfür sind die Voten der Eigentümer. "Da ist im Moment nicht ganz klar, wie das ausgehen wird", sagte Hufeld.
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June 28, 2016 11:12 ET (15:12 GMT)
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