HAMBURG (dpa-AFX) - Der geplante Zusammenschluss zwischen der
Reederei Hapag-Lloyd
In der Rangliste der weltgrößten Containerreedereien liegt Hapag-Lloyd auf Platz sechs, UASC auf Rang elf. Das fusionierte Unternehmen würde nach den Daten des Branchendienstes Alphaliner rund 225 eigene und gecharterte Schiffe operieren, die über eine Kapazität von rund 1,5 Millionen Standardcontainern (TEU) verfügen. Damit würde sich Hapag-Lloyd auf den fünften Platz weltweit vorschieben und den Konkurrenten Evergreen hinter sich lassen. Mit einem Marktanteil von rund sieben Prozent wäre Hapag-Lloyd aber immer noch deutlich kleiner als die drei führenden Reedereien Maersk (15 Prozent Marktanteil), MSC (13 Prozent) und CMA CGM (11 Prozent).
Die Schifffahrt steckt seit rund acht Jahren in der Krise und
leidet unter Überkapazitäten, schwächerem Wachstum als erwartet und
vor allem niedrigen Frachtraten. Dieser Zustand könnte auch noch
einige Zeit anhalten, da immer noch neue und größere Schiffe in
Betrieb gehen und den Konkurrenzkampf verschärfen. Die Größe der
Unternehmen ist wichtig, da sie Einsparungen und mehr Effizienz
gegenüber kleineren Konkurrenten ermöglicht. Im Laufe dieses Jahres
haben sich bereits die beiden chinesischen Staatsreedereien Cosco
und China Shipping zusammengetan und die französische CMA CGM hat
APL in Singapur übernommen. Ähnliches ist auch von den beiden
südkoreanischen Reedereien Hanjin und Hyundai
Damit fusioniert Hapag-Lloyd bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit mit einem kleineren Konkurrenten. Vor eineinhalb Jahren hatte die Hamburger Reederei bereits die Containersparte der chilenischen Reederei CSAV übernommen. Die Integration der beiden Unternehmen ist gerade weitgehend abgeschlossen. Gegenwärtig ist CSAV mit 31,4 Prozent der Aktien auch der größte Besitzer von Hapag-Lloyd. Weitere Ankeraktionäre sind die Stadt Hamburg (20,6 Prozent) und der Logistikunternehmen Klaus-Michael Kühne (20,2 Prozent). Diese drei haben sich auf einen Poolvertrag verständigt und handeln gemeinsam.
Mit dem Einstieg würde wohl UASC der größte Aktionär. Nach früheren Angaben über die Werthaltigkeit der Unternehmen hielten die Araber künftig rund 28 Prozent an Hapag-Lloyd, die bisherigen Aktionäre 72 Prozent. Der genaue Anteilsbesitz ist aber noch nicht veröffentlicht. Rund 15,5 Prozent des Unternehmens liegen in Streubesitz. Der Kurs der Aktie lag zuletzt mit etwas über 18 Euro immer noch deutlich unter dem Ausgabekurs von 20 Euro im vergangenen November.
Der Aufsichtsrat habe der Transaktion bereits zugestimmt, heißt es in der Mitteilung. Es fehlen noch die Zustimmung der Ankeraktionäre der Hapag-Lloyd und der UASC sowie der Gesellschafterversammlung der UASC, die bereits am Mittwoch zusammenkommen soll. Das dürfte jedoch Formsache sein./egi/DP/jha
ISIN KR7005380001 DE000HLAG475
AXC0207 2016-06-28/17:36