Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAYER - Die Übernahme des Saatgutkonzerns Monsanto wird sich hinziehen, hatte Werner Baumann, der Vorstandschef des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer immer betont. Doch jetzt scheint es, als könnte die Unsicherheit an den Börsen infolge des Brexits den Deal gefährden. Die Gespräche über die Fusion kommen kaum voran. Das Management des US-Saatgutherstellers verlangt eine Erhöhung der Offerte um 10 bis 15 Dollar je Aktie, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise. Bayer bietet bisher 122 Dollar pro Monsanto-Aktie, was einem Gesamtvolumen von 62 Milliarden Dollar entspricht. Den Preisvorstellungen der Amerikaner folgend, wurde dieser Wert um fünf bis sieben Milliarden Dollar steigen. (Handelsblatt S. 18/FAZ S. 21)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Bank hält die geplante Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange ungeachtet des Brexit-Votums in Großbritannien weiter für vorteilhaft. John Cryan, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, dessen Haus die Fusion federführend für die Deutsche Börse begleitet, sagte dazu: "Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Finanzindustrie nun vor allem in Großbritannien steht, wäre ein Zusammenschluss von Deutscher Börse mit den Märkten in London und Mailand eine wichtige Säule der Stabilität. Der Ausgang des Brexit-Referendums verunsichere die Marktteilnehmer mit Blick auf die künftige Rolle von zentralen Clearingstellen." (FAZ. S. 17 /Handelsblatt S. 32)
RWE - Der Energiekonzern RWE muss sich derzeit neu erfinden. Hans Bünting, Chef der unter dem Namen Innogy abgespaltenen erneuerbaren Energien, setzt vor allem auf Windenergie. "Der Plan ist, dass Innogy einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt bekommt. Im neuen Zuschnitt haben wir ein Unternehmen, das mit erneuerbaren Energien, Vertrieb und Netzen komplett auf die Energiewende fokussiert ist", sagte er in einem Interview. (Handelsblatt S. 22)
KUKA - Gegen die Bedenken der Bundesregierung treibt Till Reuter, der Vorstandschef des Roboterherstellers Kuka durch den chinesischen Konzern Midea voran. Die Zustimmung der Aktionäre ist wahrscheinlich. (Handelsblatt S. 1/FAZ S. 24/Süddeutsche S. 25)
KTG AGRAR - Nachdem KTG Agrar die Zinsen für eine Unternehmensanleihe nicht pünktlich zahlen konnte, drohen dem börsennotierten Unternehmen ernsthafte Konsequenzen. "Solange die Zinszahlung nicht geleistet wurde, kann eine Insolvenz nicht ausgeschlossen werden", sagte ein Unternehmenssprecher. Nach einem Zinsverzug von 30 Tagen bestehe für die Anleihegläubiger ein außerordentliches Kündigungsrecht, so der Sprecher weiter. Noch ist offen, ob das Unternehmen das Geld für die Zahlung fristgerecht beschaffen kann. (Handelsblatt S. 20)
VOLKSBANKEN - Bei den Volks- und Raiffeisenbanken geht nach der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, die Angst vor einem Auseinanderfallen der Eurozone um. Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), plädiert für ein Europa, das geschlossen ist in zentralen Themen, aber wieder mehr die Subsidiarität und nationale Verantwortung groß schreibt. (Börsen-Zeitung S. 3)
FLUGHAFEN HAHN - Der jüngst von der rheinland-pfälzischen Landesregierung bekanntgegebene Verkauf des Flughafens Hahn droht zu scheitern. Der zuständige Innenminister Roger Lewentz (SPD) teilte am Mittwoch in Mainz mit, dass die chinesischen Käufer eine vom Land gesetzte Frist hätten verstreichen lassen. Das Unternehmen mit dem Namen Shanghai Yiqian Trading Co Ltd (SYT) hat noch nicht gezahlt; als Begründung dafür wurde eine noch nicht vorliegende Genehmigung der chinesischen Regierung genannt. (FAZ S. 24)
FERI - Feri verkauft ihre Tochter Feri Eurorating Services an die Ratingagentur Scope. Vorstandschef Arnd Thorn begründete den Verkauf in einem Interview mit der Positionierung als Investmenthaus für private und institutionelle Kunden. Mit den drei Säulen Research, Management und Consulting wolle man zum führenden Anbieter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg werden. (Börsen-Zeitung S. 4)
INTESA SANPAOLO - Carlo Messina, der Vorstandschef der Mailänder Großbank Intesa Sanpaolo, ist gegen eine staatliche Unterstützung intalienischer Banken. Die von Regierungschef Matteo Renzi angeblich geforderten Kapitalaufstockungen im Finanzsystem würden kaum dazu beitragen, Italiens Berg an Problemkrediten abzubauen, sagte er in einem Interview. (Börsen-Zeitung S. 2
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June 30, 2016 00:36 ET (04:36 GMT)
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