Von Kosaku Nariokao
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In einer Flut von Konjunkturdaten tendieren die ostasiatischen Aktienmärkte zum Wochenausklang etwas freundlicher. Die Erholung der Vortage setzt sich damit fort. Für Zuversicht sorgten die Signale der Bank of England (BoE) vom Vorabend in Europa, wonach im Verlauf des Sommers eine Zinssenkung oder andere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen anstehen könnten, um die befürchteten negativen Folgen des Brexit-Votums abzufedern. Schon in Europa und den USA hatte dies den Aktienmärkten Auftrieb verliehen.
Der Kurs des britischen Pfundes war daraufhin auf Talfahrt gegangen, zeigt sich aktuell mit 1,3320 Dollar aber wieder großenteils erholt, wenn auch niedriger als zur gleichen Vortageszeit.
In Sydney geht es um 0,6 Prozent nach oben mit den Aktienkursen, in Seoul um gut 1 Prozent und in Tokio legt der Nikkei-Index um 0,7 Prozent zu auf 15.687 Punkte. Schanghai notiert gut behauptet und in Hongkong wird wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
Zur schon seit Tagen zu beobachtenden Erholung der Börsen in Asien merkt Soichiro Monji, Researchexperte bei Daiwa SB Investments an: "Die britische Wirtschaft ist so groß nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Exit die ganze Weltwirtschaft durchschütteln und verschlechtern wird". Gleichzeitig lenkt er den Blick aber auf die Lage in der Europäischen Union, in der Forderungen nach weiteren Referenden auf Länderebene für Instabilität zu sorgen drohten.
Erwartungen an die Bank of Japan steigen
In Japan sind derweil die Verbraucherpreise im Mai im Vorjahresvergleich um ein halbes Prozent gesunken. Das schürt die sich bereits seit Wochen haltenden Spekulationen, dass die japanische Notenbank ihre Geldpolitik demnächst weiter lockern dürfte. In die gleiche Kerbe schlägt der Wirtschaftsbericht "Tankan" der japanischen Notenbank. Er zeigt, dass die Stimmung bei den Banken auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gesunken ist, während sie in der verarbeitenden Industrie etwas besser ist.
Der als sicherer Hafen geltende Yen, der nach den Aussagen von BoE-Chef Mark Carney am Donnerstag auf Talfahrt ging, zieht wieder an, der Dollar kostet 102,92 Yen. Die Situation rufe nach neuen Stimuli, zunächst seitens der Notenbank und dann seitens der Wirtschaftspolitik, sagt Volkswirt Toshihiro Nagahama vom Dai-Ichi Life Insurance Research Institute. Die Bank of Japan müsse bei ihrer nächsten Sitzung Ende Juli handeln, sonst würde die Skepsis bei den Anlegern noch zunehmen, ob sie überhaupt noch über Munition verfüge, heißt es an anderer Stelle.
Für keine stärkeren Impulse sorgen in Schanghai die neuesten uneinheitlich ausgefallenen Einkaufsmanagerindexes. Während sie für das verarbeitende Gewerbe gesunken sind, fiel der Index für den Dienstleistungssektor im Juni deutlich höher aus als erwartet.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.267,80 +0,66% -0,53% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.691,93 +0,74% -17,56% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.935,20 +0,19% -17,07% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) Kein Handel KLCI (Malaysia) 1.649,16 -0,30% -2,56% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.31 Uhr Mi, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1096 -0,02% 1,1098 1,1116 +2,2% EUR/JPY 114,1604 +0,30% 113,8218 114,1787 -20,8% EUR/CHF 1,0836 -0,40% 1,0880 1,0890 -0,4% EUR/GBP 0,8326 -0,34% 0,8276 0,8222 +13,1% ===
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July 01, 2016 00:59 ET (04:59 GMT)
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