FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax
Auf Wochensicht liegt das Börsenbarometer aktuell 1,36 Prozent im Plus, obwohl er nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt bis Montagabend noch um rund 10 Prozent abgesackt war. Den Monat Juni hatte der Dax am Donnerstag aber mit einem Verlust von fast 6 Prozent beendet, und die Halbjahresbilanz war mit einem Minus von knapp 10 Prozent noch düsterer ausgefallen.
'STIMMUNG KANN JEDERZEIT KIPPEN'
Sein Tageshoch bei 9763 Punkten konnte der Dax nicht verteidigen. Ein Börsianer verwies auf einen Medienbericht, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) Spekulationen auf eine Lockerung der Regeln für ihre Anleihekäufe entgegengetreten ist. Händler warnen auch seit Tagen, die Stimmung der Anleger könne angesichts der Hängepartie um das britische Votum für einen EU-Ausstieg jederzeit kippen. Zudem verschlechterte sich die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft spürbar.
Für den MDax
Die Blicke der Anleger waren auf weitere Konjunkturdaten gerichtet. In der Eurozone fiel der Einkaufsmanagerindex für die Industrie etwas besser aus als erwartet. Am Nachmittag stehen in den USA vor dem langen Wochenende ebenfalls Einkaufsmanagerindizes auf der Agenda. Die Wall Street bleibt am kommenden Montag wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen.
VW AN DAX-SPITZE: HOFFNUNG AUF BALDIGE 'DIESELGATE'-LÖSUNG
Dax-Favorit waren die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW)
Bereits am Dienstag war bei einem Gericht in Kalifornien ein Vorschlag für einen Kompromiss zwischen dem Konzern und US-Klägern eingegangen, der Strafzahlungen von bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Mrd Euro) vorsieht. Der zuständige Richter Charles Breyer will sich bei der nächsten Anhörung am 26. Juli damit befassen. Er lobte den großen Einsatz der Streitparteien beim Bemühen, sich ohne Eröffnung eines Prozesses auf einen außergerichtlichen Vergleich zu einigen.
Die Kursschwäche bei Dax-Schlusslicht ProSiebenSat.1
MICRON-ZAHLEN BELASTEN INFINEON UND DIALOG SEMICONDUCTOR
Bei Halbleiteraktien belasteten offenbar schwache Zahlen von
US-Konkurrent Micron Technology
Micron erlitt im dritten Geschäftsquartal 2015/16 einen Umsatzeinbruch und geht für das laufende Schlussquartal von weiter rückläufigen Erlösen und einem Verlust je Aktie aus. Damit enttäuschte das Unternehmen die Analystenerwartungen. Nachbörslich sackte die Aktie um über 9 Prozent ab./gl/ag
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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AXC0124 2016-07-01/12:06