SOFIA (dpa-AFX) - Die bulgarische Regierung möchte die Beziehungen zwischen Sofia und Moskau nach jahrelangen Spannungen normalisieren. "Der (russische) Präsident (Wladimir) Putin und der Regierungschef Dmitri Medwedew gehen nach Athen, Belgrad und Budapest, machen aber einen Bogen um uns (Bulgarien)", umschrieb Regierungschef Boiko Borissow am Freitag den schlechten Stand der russisch-bulgarischen Beziehungen. "Es entsteht eine unnötige Spannung, die wir nicht wollen", ergänzte er.
Der bulgarische Außenminister Daniel Mitow erörterte in Sotschi mit seinem russischen Amtskollegen Sewrgej Lawrow problematische bilaterale Fragen, auch energiepolitische, wie das bulgarische Staatsradio berichtete. "Die Zusammenarbeit im Energiebereich sollte im Einklang mit den europäischen Regeln und mit den Projekten erfolgen, die von der EU-Kommission gebilligt sind", betonte Mitow.
Grund für die Verstimmung zwischen Sofia und Moskau ist unter anderem die Kündigung mehrerer Energieprojekte Russlands in Bulgarien - wie etwa der Bau eines Atomkraftwerks bei Belene an der Donau. Auch neuneinhalb Jahre nach seinem EU-Beitritt ist Bulgarien fast völlig von russischen Gaslieferungen abhängig. Im einstigen Ostblock galt Bulgarien als engster Verbündeter Moskaus./el/DP/das
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