ESSEN (dpa-AFX) - Das Brexit-Votum bringt Medienberichten zufolge
auch die Fusionspläne der europäischen Stahlsparten von Thyssenkrupp
Diversen Medienberichten zufolge waren sich beide Konzerne vor dem Referendum in Grundsatzfragen bereits einig. Doch seit dem Brexit-Votum stehe vieles wieder auf dem Prüfstand, hieß es nun. Thyssenkrupp wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
Tata und die bisherige britische Regierung sollen sich auf umfangreiche staatliche Hilfen für die als marode geltenden Stahlwerke des Konzerns auf der Insel geeinigt haben. Dabei geht es den Berichten zufolge vor allem um die drückenden Pensionsverpflichtungen von weit über 10 Milliarden Pfund. Mit staatlicher Hilfe hätten die maroden Werke in Großbritannien demnach modernisiert oder zum Teil auch geschlossen werden können, was einen Verkauf an auswärtige Investoren erleichtern würde.
Doch nach der Rücktrittsankündigung von Premierminister David Cameron sei nun ungewiss, ob die künftige Regierung an den ausgehandelten Hilfen festhalte. "Wir sind weiterhin bestrebt, die bestmögliche Lösung für das britische Geschäft zu finden", zitierte der "Handelsblatt" einen Tata-Sprecher.
Die britischen Standorte sollen nicht in die Stahlhochzeit mit Thyssenkrupp eingebracht werden. Der bislang nicht offiziell bestätigte Fusionsplan sieht vor, nur noch moderne Stahlstandorte zu betreiben. Kern des Verbunds sollen das Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg und die Tata-Anlage im niederländischen Ijmuiden sein.
Thyssenkrupp gilt als Antreiber einer neuen Konsolidierung in der europäischen Stahlbranche. Das Unternehmen betont regelmäßig, als einer der wenigen noch profitablen Stahlhersteller in Europa sich aus einer Position der Stärke heraus an einer solche Marktbereinigung beteiligen zu wollen./enl/das
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AXC0232 2016-07-01/17:03