BRASILIA (dpa-AFX) - Das größte Infrastrukturprojekt Brasiliens, ein gigantisches Wasserkraftwerk im Amazonasgebiet, darf nicht verwirklicht werden. Die brasilianische Umweltbehörde Ibama verweigert die für den Bau am Tapajós-Fluss im Bundesstaat Pará notwendige Umweltlizenz, wie am Donnerstagabend bekannt wurde.
Geplant war dort ein Mega-Staudamm über 7,6 Kilometer Länge, das Wasserkraftwerk sollte über 8000 Megawatt Leistung haben, das entspricht der Leistung von sechs Atomkraftwerken. Der indigene Stamm der Munduruku und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatten gemeinsam gegen das von der Regierung geplante Projekt mobil gemacht. Es hätte mit einem Wasserbecken fast der Größe New Yorks die Lebensgrundlagen der Munduruku zerstören können. Zudem drohten hier große Gebiete des Regenwaldes dem Energie-Projekt zum Opfer zu fallen.
Der geplante Staudamm Sao Luiz do Tapajós markiere einen der
neuen Konflikte über die Zukunft des Amazonas-Regenwaldes,
kritisierte Greenpeace. Statt auf Wind und Sonne als Energiequelle
zu setzen, baue die Regierung in einem der artenreichsten Gegenden
die Wasserkraft weiter aus - der Anteil am Energiemix liegt heute
schon bei rund 70 Prozent. Es hatte auch Proteste gegen den Siemens
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AXC0259 2016-08-04/23:20