Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTHANSA - Ausgerechnet die Lufthansa schickt sich an, ihren alten Erzrivalen Air Berlin zu retten. Europas größte Fluggesellschaft verhandelt nach Handelsblatt-Informationen mit dem Air-Berlin-Großaktionär Etihad darüber, Teile des angeschlagenen Unternehmens zu übernehmen. Etihad ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär von Air Berlin, das seit rund zehn Jahren Verluste einfliegt. Die Araber schossen bereits mehrere Hundert Millionen Euro als Darlehen zu - vergebens. (Handelsblatt S. 1)
DEUTSCHE POST - Falschparker und Temposünder sind für die Deutsche Post ein einträgliches Geschäft. Wenn die Bußgeldstellen der Städte ihre Bescheide geschrieben haben, sind es fast immer Boten der Post, die die Knöllchen ins Haus bringen. Als Grundpreis nimmt er für einen "Postzustellungsauftrag" satte 3,45 Euro: brutto gleich netto, weil er für den Postzustellungsauftrag (PZA) keine Mehrwertsteuer berechnet. Deshalb hat die Konkurrenz, die die üblichen 19 Prozent obendrauf schlagen muss, bisher nicht viel zu melden. Ab September herrscht Waffengleichheit: Nach jahrelanger Hinhaltetaktik gibt sich die Post im Kampf um ihr Privileg geschlagen und wird ebenfalls Mehrwertsteuer erheben. (FAZ S. 21)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom will in einigen Gebieten exklusiv alte Kupferkabel mit der umstrittenen Vectoring-Technologie aufrüsten. Ziel ist ein schnelleres Internet. Die EU will den Antrag genehmigen - aber nur, wenn die Telekom Wettbewerbern noch besseren Zugang gewährt. (Handelsblatt S. 21/FAZ S. 19)
STADA - Vor der Hauptversammlung des Arzneikonzerns Stada verschärfen rebellische Anteilseigner den Konfrontationskurs. Als zweite treibende Kraft neben der aktivistischen Gesellschaft AOC kristallisiert sich der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen heraus, wie FAZ-Recherchen ergeben. Er steht unter der Ägide der Shareholder Value Management AG (SVM) in Frankfurt. Deren Vorstand Frank Fischer kündigte kürzlich auf einer Veranstaltung an, die Stada-Hauptversammlung werde "sehr spannend". Er sagte zugleich, man arbeite am kompletten Austausch des Aufsichtsrats - was so klar bisher noch niemand ausgedrückt hat. (FAZ S. 22)
SCHOLZ - Für den finanziell schwer angeschlagenen Schrottverwerter Scholz naht die Rettung. Das im baden-württembergischen Essingen bei Aalen ansässige einstige Familienunternehmen wird von dem chinesischen Konkurrenten Chiho-Tiande Group (CTG) aufgefangen. Der an der Börse in Hongkong gelistete Altmetall-Recycler kaufte in den vergangenen Wochen die auf Scholz lastenden vorrangigen Schulden auf und will diese dann in ein Aktienpaket wandeln. Scholz gilt als einer der größten Sanierungsfälle in Deutschland. Der Konzern mit 5.000 Mitarbeitern leidet unter dem enormen Preisdruck auf dem Schrott- und Stahlmarkt. (FAZ S. 18)
NOVARTIS - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat die erste Jahreshälfte überraschend gut gemeistert. Trotz anhaltend starker Konkurrenz durch preisgünstige Generika hat Novartis den Umsatz gehalten. Daran soll sich auch bis Ende des Jahres nichts ändern. Stärker zugesetzt hat der Preisdruck dem Gewinn. Dieser werde 2016 möglicherweise sinken. Konzernchef Joseph Jimenez erwartet ein härter werdendes Umfeld. (Börsen-Zeitung S. 13)
SCHNEIDER ELECTRIC - Der französische Konzern Schneider Electric ist vor allem aktiv in der Industrieautomatisierung und im Energiemanagement. "Wir haben erst relativ spät angefangen, Deutschland zu pushen", sagte Vorstandschef Jean-Pascal Tricoire in einem Interview. "Aber in den letzten zehn Jahren haben wir das Geschäft hier verdreifacht. Deutschland ist für uns nun einer unserer größten Märkte in Europa nach Frankreich und Großbritannien. Und wird bald unser größter Markt sein." (Handelsblatt S. 16)
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July 20, 2016 00:25 ET (04:25 GMT)
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