Zürich (ots) - «Man muss sich deswegen keine Sorgen machen», sagt
Paul Donovan, designierter Chefökonom der UBS, über die aufgeblähte
Bilanz der Schweizerischen Nationalbank. Deren Grösse hat sich weger
den Euro-Käufe der SNB in den letzten Jahren auf über 100 Prozent des
BIP versechsfacht. Laut Donovan handelt es sich bei den Milliarden in
den Büchern der SNB aber grösstenteils um totes Geld, das «keine Jagd
auf Konsumgüter oder Wertpapiere macht», wie er im Gespräch mit der
«Handelszeitung» sagt. «Das ist, wie wenn jemand Woche für Woche eine
Schubkarre voller Banknoten unter der Bahnhofstrasse verbuddeln
würde.»
Laut dem Briten, der 1992 zur UBS-Investmentbank in London stiess
und ab Ende August für die Wirtschaftsprognosen der UBS
verantwortlich sein wird, kann die Schweizer Nationalbank unbesorgt
weiter Devisen kaufen. Komme es dabei zu Buchverlusten auf den
Fremdwährungsbeständen-so wie nach dem Frankenschock im Januar 2015
-, sei dies kein Problem, sagt Donovan. «An der Handlungsfähigkeit
der Notenbank ändert sich nichts.» Im Mai lag die Bilanzsumme der SNB
bei 675 Milliarden Franken, zuletzt hatte die SNB während der
Brexit-Abstimmung Ende Juni mutmasslich Interventionen von rund 11
Milliarden Franken getätigt.
Würde die Schweizer Währung am Devisenmarkt künftig weiter an Wert
zulegen und der Euro im Gegenzug an Wert verlieren, so sieht der
UBS-Ökonom für die Nationalbank keine direkten Folgen. «Praktisch
ändert sich nichts, solange die SNB ihre Aktiven nicht verkauft und
damit die Verluste realisiert.» Allerdings gäbe es laut Donovan
keinen Grund für solche Euro-Verkäufe - es sei denn, die SNB würde
den Franken zu einem künftigen Zeitpunkt nicht mehr als zu stark,
sondern als zu schwach einstufen. «Die Krux ist aber, dass es in
diesem Fall auch keine Buchverluste bei der SNB gäbe, sondern
Gewinne.»
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
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Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77
Paul Donovan, designierter Chefökonom der UBS, über die aufgeblähte
Bilanz der Schweizerischen Nationalbank. Deren Grösse hat sich weger
den Euro-Käufe der SNB in den letzten Jahren auf über 100 Prozent des
BIP versechsfacht. Laut Donovan handelt es sich bei den Milliarden in
den Büchern der SNB aber grösstenteils um totes Geld, das «keine Jagd
auf Konsumgüter oder Wertpapiere macht», wie er im Gespräch mit der
«Handelszeitung» sagt. «Das ist, wie wenn jemand Woche für Woche eine
Schubkarre voller Banknoten unter der Bahnhofstrasse verbuddeln
würde.»
Laut dem Briten, der 1992 zur UBS-Investmentbank in London stiess
und ab Ende August für die Wirtschaftsprognosen der UBS
verantwortlich sein wird, kann die Schweizer Nationalbank unbesorgt
weiter Devisen kaufen. Komme es dabei zu Buchverlusten auf den
Fremdwährungsbeständen-so wie nach dem Frankenschock im Januar 2015
-, sei dies kein Problem, sagt Donovan. «An der Handlungsfähigkeit
der Notenbank ändert sich nichts.» Im Mai lag die Bilanzsumme der SNB
bei 675 Milliarden Franken, zuletzt hatte die SNB während der
Brexit-Abstimmung Ende Juni mutmasslich Interventionen von rund 11
Milliarden Franken getätigt.
Würde die Schweizer Währung am Devisenmarkt künftig weiter an Wert
zulegen und der Euro im Gegenzug an Wert verlieren, so sieht der
UBS-Ökonom für die Nationalbank keine direkten Folgen. «Praktisch
ändert sich nichts, solange die SNB ihre Aktiven nicht verkauft und
damit die Verluste realisiert.» Allerdings gäbe es laut Donovan
keinen Grund für solche Euro-Verkäufe - es sei denn, die SNB würde
den Franken zu einem künftigen Zeitpunkt nicht mehr als zu stark,
sondern als zu schwach einstufen. «Die Krux ist aber, dass es in
diesem Fall auch keine Buchverluste bei der SNB gäbe, sondern
Gewinne.»
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