FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind Europas Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel gegangen. Händler hoben positiv hervor, dass es zu keinen großen Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende gekommen war. Stützend wirkten auch die überwiegend guten Einkaufsmanager-Indizes aus Europa. Im Fokus standen vor allem Einzelunternehmen mit Quartalszahlen oder Nachrichten. Der DAX gab um 0,1 Prozent nach auf 10.147 Punkte, der EuroStoxx50 stieg um 0,1 Prozent auf 2.972 Zähler.
Einkaufsmanager in Europa machen Mut - England enttäuscht
Überwiegend gut sahen die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe aus vielen Ländern Europas und den USA aus. In Deutschland und Frankreich lagen sie im Juli über Erwartung. Sorgen machte jedoch Großbritannien nach der Brexit-Entscheidung: Dort brach der PMI-Sammelindex regelrecht ein von 52,4 im Juni auf 47,7 im Juli. Mit einem Wert von unter 50 weist der Index auf eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. Das Pfund Sterling stand danach zum US-Dollar und zum Euro unter Druck. Die Volkswirte der Societe Generale merkten an, dass dies Anlegern verdeutliche, dass das Votum bereits sichtbare Spuren in der Realwirtschaft hinterlasse.
Druck auf den Euro übte der bessere US-PMI aus: Er fiel aus seiner bisherigen Seitwärtsspanne auf 1,0976 Dollar. Allerdings handele es sich nicht um eine Euro-Schwäche, sondern eine Dollar-Stärke, hieß es am Markt. Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck & Co, kommentierte dazu mit Blick auf die Fed-Sitzung in der kommenden Woche: "Die Amerikaner werden angesichts des zuletzt klar verbesserten Datentrends wieder deutlicher in Richtung Zinserhöhungen argumentieren." Greil rechnet daher "mit einer spannenden Woche, die an den Börsen zu größeren Kursschwankungen führen könnte".
Gewinnwarnung lässt Elringklinger einbrechen
Die Aktien von Autozulieferer Elringklinger brachen nach einer neuerlichen Gewinnwarnung um gut 13 Prozent ein. Das Unternehmen hat unverändert Probleme mit der Sparte Abschirmtechnik. Bereits im September vergangenen Jahres hatte Elringklinger eine Warnung ausgegeben. Andere Zulieferer waren davon nicht belastet: So stiegen Leoni dank einer Hochstufung durch JP Morgan um 2,7 Prozent und Schaeffler um 1,5 Prozent. Conti im DAX gaben 0,7 Prozent nach.
BASF verloren 0,6 Prozent nach unerfreuliche Nachrichten aus der deutschen Chemie-Industrie. Sie hat nach einem schwachen zweiten Quartal ihre Jahresprognosen erneut reduziert. Die Wachstumsschwäche in den Schwellenländern und die geringe Dynamik des Welthandels machen Deutschlands drittgrößter Industriebranche zu schaffen.
Vodafone treibt Telekomsektor - Philips Lighting entzückt
Überraschend gute Nachrichten von Vodafone machten aber den Telekomsektor zum Tagesgewinner. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 1,5 Prozent und war damit der einzige Sektor mit nennenswerten Kursgewinnen. Die Aktien von Vodafone sprangen um 4,6 Prozent nach oben, nachdem die Briten trotz des Brexit-Votums die Ziele für das Geschäftsjahr 2016/2017 bekräftigt hatten. Im DAX profitierten davon Deutsche Telekom mit 0,8 Prozent Plus, die französische Orange stieg um 2,1 Prozent.
Auch im Bausektor gab es erfreuliche Nachrichten: Papiere des irischen Baustoffkonzerns CRH verteuerten sich um 2,6 Prozent, nachdem das Management die Ziele für das erste Halbjahr erhöht hatte. Vonovia im DAX erholten sich mit 1,1 Prozent von den Kursverlusten, die sie am Vortag erlitten hatten, nachdem Goldman Sachs die "Sell"-Empfehlung für die Aktie erneuert hatte. Lufthansa setzten dagegen ihren Fall nach der Gewinnwarnung fort und gaben weitere 1,2 Prozent nach.
Mit einem Kurssprung von 6,6 Prozent auf ein Allzeithoch reagierten Philips Lightning auf die starke Gewinnentwicklung im zweiten Quartal. Das EBITA der ehemaligen Lichtsparte von Philips stieg gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 161 Millionen Euro und übertraf damit klar die Schätzungen der Analysten. Die Marge lag zudem deutlich oberhalb der Erwartung. Auch die Aktien der Mutter Philips legten um 0,9 Prozent zu, für Osram im MDAX ging es 0,5 Prozent nach oben.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.972,23 +3,74 +0,1% -9,0% Stoxx-50 2.881,90 +4,40 +0,2% -7,0% Stoxx-600 340,33 -0,25 -0,1% -7,0% XETRA-DAX 10.147,46 -8,75 -0,1% -5,5% FTSE-100 London 6.728,13 +28,24 +0,4% +7,8% CAC-40 Paris 4.381,10 +4,85 +0,1% -5,5% AEX Amsterdam 453,35 +1,38 +0,3% +2,6% ATHEX-20 Athen 1.543,96 +17,01 +1,1% -15,8% BEL-20 Bruessel 3.450,27 +21,37 +0,6% -6,8% BUX Budapest 27.851,63 +15,53 +0,1% +16,4% OMXH-25 Helsinki 3.382,59 +24,28 +0,7% +0,7% ISE NAT. 30 Istanbul 88.280,43 -3,93 -0,0% -1,2% OMXC-20 Kopenhagen 984,62 +3,62 +0,4% -2,9% PSI 20 Lissabon 4.626,13 +24,37 +0,5% -12,5% IBEX-35 Madrid 8.599,90 +16,30 +0,2% -9,9% FTSE-MIB Mailand 16.778,67 -26,73 -0,2% -21,7% RTS Moskau 935,98 -11,09 -1,2% +23,6% OBX Oslo 560,82 -6,28 -1,1% +4,1% PX-GLOB Prag 1.160,04 +5,62 +0,5% -6,5% OMXS-30 Stockholm 1.377,47 -4,24 -0,3% -4,8% WIG-20 Warschau 1.792,97 -10,71 -0,6% -3,6% ATX Wien 2.234,75 +15,14 +0,7% -6,8% SMI Zuerich 8.194,73 +12,28 +0,2% -7,1% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.42 h Do, 17.25 h % YTD EUR/USD 1,0961 -0,59% 1,1026 1,1007 +0,9% EUR/JPY 116,4531 -0,14% 116,6126 116,89 -19,7% EUR/CHF 1,0848 -0,12% 1,0861 1,0871 -0,3% EUR/GBP 0,8374 +0,37% 0,8336 1,2009 +13,7% USD/JPY 106,22 +0,43% 105,76 106,18 -9,5% GBP/USD 1,3090 -1,04% 1,3228 1,3219 -11,2% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,92 44,75 -1,9% -0,83 +3,6% Brent/ICE 45,39 46,2 -1,8% -0,81 +6,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.322,91 1.339,00 -1,2% -16,09 +24,7% Silber (Spot) 19,64 19,81 -0,8% -0,17 +42,1% Platin (Spot) 1.082,70 1.103,00 -1,8% -20,30 +21,5% Kupfer-Future 2,23 2,26 -1,3% -0,03 +3,6% ===
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July 22, 2016 12:07 ET (16:07 GMT)
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