Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Verizon Communication Inc wird Yahoo Inc für 4,8 Milliarden Dollar übernehmen. Darauf haben sich beide Seiten verständigt, wie eine informierte Person sagte. Damit wird der Schlusspunkt in dem monatelangen Auktionsverfahren für den angeschlagenen Internet-Pionier gesetzt. Offiziell dürfte der Deal am Montag verkündet werden.
Der Preis, über den zuerst die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte, stellt einen drastischen Verfall da. Denn Yahoo hatte in seinen Hochzeiten während des Dot-Com-Booms eine Marktkapitalisierung von mehr als 125 Milliarden Dollar. Für den Telekomkonzern Verizon bedeutet Yahoo ein weiteres Element für das im Aufbau befindliche Digitalmedien- und Werbegeschäft.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
13:30 Sprint Corp, Ergebnis 1Q, Overland Park
22:30 Texas Instruments Inc, Ergebnis 2Q, Dallas
AUSBLICK KONJUNKTUR
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.165,60 -0,08% Nikkei-225 16.679,94 +0,32% Hang-Seng-Index 21.910,69 -0,24% Kospi 2.008,53 -0,09% Shanghai-Composite 3.018,56 +0,19% S&P/ASX 200 5.535,80 +0,68%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den ostasiatischen Börsen dominieren zu Wochenbeginn die positiven Vorzeichen. Anleger spekulieren darauf, dass die Bank of Japan (BoJ) in dieser Woche neue geldpolitische Lockerungen beschließen wird. In Tokio profitieren die Kurse zusätzlich davon, dass die japanischen Exporte im Juni zwar den neunten Monat in Folge zurückgegangen sind, aber nicht so stark wie von Volkswirten befürchtet. In Hongkong stehen Energie- und Rohstoffaktien unter Druck, die wiederum unter einer Gewinnwarnung von Sinopec Engineering leiden. Deren Aktien verbilligen sich um 5 Prozent. Am Montag tritt zudem in Hongkong eine Neuerung in Kraft: Börsenbetreiber Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) führt zunächst probeweise eine Schlussauktion ei. Dadurch wird sich der Handel um einige Minuten verlängern. Gewinnmitnahmen lassen Nintendo und McDonald's Holdings (Japan) in Tokio um 17,3 und 10,9 Prozent fallen. Beide Aktien hatten in den zurückliegenden Wochen vom Pokemon-Go-Fieber profitiert. Nintendo hat nun allerdings mitgeteilt, dass sich der positive Einfluss von Pokemon Go auf die Ertragslage des Unternehmens in Grenzen halten wird. Im chinesischen Immobiliensektor fallen China Vanke an der Börse in Hongkong um 1,5 Prozent. Die chinesische Börsenaufsicht hatte das größte heimische Immobilienunternehmen und seinen Hauptaktionär Baoneng Group am Freitag wegen mutmaßlicher Regelverstöße gerügt.
US-NACHBÖRSE
Die Aktien von Paypal haben am Freitag auch im nachbörslichen Handel noch etwas nachgegeben, nachdem sie bis zur Schlussglocke schon stark unter Druck gestanden hatten. Bis um 19.58 Uhr Ortszeit New York verloren die Titel auf der Handelsplatform Nasdaq.com 0,2 Prozent auf 37,34 Dollar. Zuvor hatten sie ein Minus von 6,7 Prozent verbucht, obwohl Paypal im zweiten Quartal überraschend gut abgeschnitten und sich für das Geschäftsjahr ehrgeizigere Ziele gesetzt hatte. Die geplante Kooperation des Unternehmens mit Visa kam bei den Anlegern jedoch nicht gut an. Händler sprachen auch von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie gut gelaufen sei. AMD, die im regulären Geschäft in Reaktion auf gute Quartalszahlen einen Sprung von fast 12 Prozent gemacht hatten, bauten ihre Gewinne etwas aus. Sie legten um weitere 0,2 Prozent auf 5,85 Dollar zu.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.570,85 0,29 53,62 6,58 S&P-500 2.175,03 0,46 9,86 6,41 Nasdaq-Comp. 5.100,16 0,52 26,26 1,85 Nasdaq-100 4.666,07 0,41 19,06 1,58 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 750 Mio 822 Mio Gewinner 2.003 1.287 Verlierer 1.017 1.750 Unverändert 116 102
Die Kurse haben an der Wall Street zum Wochenausklang zugelegt. Erneut machte die US-Berichtssaison die Kurse. Teilnehmer verwiesen aber auf erneut sehr dünne Umsätze, was sich wie ein roter Faden durch die ganze Woche gezogen habe. Übergeordnet sind die Blicke der Investoren aber schon auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet. Mit einer Zinserhöhung schon am Mittwoch rechnet zwar kaum jemand, doch nachdem die jüngsten US-Konjunkturdaten überwiegend von einer soliden Entwicklung der Wirtschaft gezeugt haben, dürfte die Fed ihren nächsten Zinsschritt nach Meinung von Marktbeobachtern nicht mehr lange aufschieben. Beeindruckt zeigten sich die Anleger vom Quartalsausweis von Advanced Micro Devices (AMD). AMD hat im zweiten Quartal wieder einen Gewinn geschrieben und das erste Mal seit fast zwei Jahren den Umsatz erhöht. Die Aktie schoss um 11,9 Prozent nach oben. General Electric verloren 1,6 Prozent. Der Mischkonzern hat den Umsatz im Quartal zwar um 15 Prozent gesteigert, doch verringerte sich der Auftragseingang um 2 Prozent. Die geplante Kooperation von Visa und Paypal kam bei den Paypal-Aktionären nicht gut an. Die Aktie verlor 6,7 Prozent, obwohl Paypal im zweiten Quartal überraschend gut abgeschnitten hat.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 100-17/32 -2/32 1,57% +0,5 30 Jahre 104-20/32 +10/32 2,29%
Die US-Anleihen zeigten sich kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag mit 1,56 Prozent auf dem Niveau des Vortages. Händler sprachen von einem ruhigen Handel zum Wochenausklang ohne wirkliche Impulse.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:20 % YTD EUR/USD 1,0976 +0,0% 1,0974 1,1035 +1,1% EUR/JPY 116,53 -0,0% 116,57 117,12 -8,6% EUR/GBP 0,8356 -0,1% 0,8360 0,8309 +13,5% GBP/USD 1,3136 +0,1% 1,3127 1,3284 -10,9% USD/JPY 106,17 -0,1% 106,24 106,14 -9,6% USD/KRW 1136,00 -0,4% 1136,00 1136,36 -3,4% USD/CNY 6,6780 -0,0% 6,6795 6,6703 +2,8% USD/CNH 6,6867 +0,0% 6,6834 6,6752 +1,8% USD/HKD 7,7557 -0,0% 7,7578 7,7553 +0,1% AUD/USD 0,7478 +0,2% 0,7463 0,7475 +2,7%
Am Devisenmarkt legte der Dollar deutlich zu und drückte den Euro deutlich unter die Marke von 1,10 Dollar. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,0974 Dollar. "Die Amerikaner werden angesichts des zuletzt klar verbesserten Datentrends wieder deutlicher in Richtung Zinserhöhungen argumentieren. Obwohl sie am Mittwoch ihre Leitzinsen noch unverändert belassen dürften, sollte die Fed im weiteren Verlauf des Jahres in Sachen Anhebungen nicht unterschätzt werden", so Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck & Co, mit Blick auf die Fed-Sitzung.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,17 44,19 -0,0% -0,02 +4,2% Brent/ICE 45,66 45,69 -0,1% -0,03 +6,7%
Die Ölpreise gaben weiter nach. Die zuletzt erneut gestiegenen US-Lagerbestände an Benzin dürften das Problem der Überversorgung noch verlängern und stünden damit einer Erholung der Ölpreise im Weg. Weltweit steige die Benzinherstellung, liege damit aber deutlich über der bestehenden Nachfrage, so ein Händler. Für ein Barrel der US-Sorte WTI ging es zum US-Settlement um 1,3 Prozent auf 44,19 Dollar nach unten, für Brent stand ein Minus von 1,1 Prozent auf 45,69 Dollar zu Buche.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.318,53 1.322,39 -0,3% -3,86 +24,3% Silber (Spot) 19,52 19,63 -0,6% -0,12 +41,2% Platin (Spot) 1.074,55 1.083,20 -0,8% -8,65 +20,5% Kupfer-Future 2,24 2,23 +0,4% +0,01 +4,3%
Gewinnmitnahmen belasteten den Goldpreis. Die Blicke seien zudem schon auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet. Die Aussicht auf steigende Zinsen würde das keine Rendite abwerfende Edelmetall für Investoren unattraktiver machen. Die Feinunze fiel zum US-Settlement um 0,6 Prozent auf 1.323 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
G20
Die Finanzminister der G20 haben sich besorgt über die Konsequenzen des Ausscheidens der Briten aus der Europäischen Union gezeigt. Dies erzeuge zusätzliche Unsicherheit für die weltwirtschaftliche Entwicklung, heißt es in der Abschlusserklärung der Finanzminister der Gruppe von 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländern (G20) im chinesischen Chengdu, Die G20 wollen daher "proaktiv die sozialen und wirtschaftlichen Folgen" des Brexits angehen, wie der chinesische Finanzminister Lou Jiwei sagte, der als Vertreter des Gastgebers die Beratungen leitete.
USA / PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLKAMPF
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump erwägt im Falle seines Wahlsiegs einen Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation (WTO). Im Fernsehsender NBC sagte er am Sonntag, er würde als Staatschef Straf-Einfuhrsteuern von 30 Prozent für Firmen erheben, die ihre Produktion ins Ausland verlegten. Darauf hingewiesen, dass dies gegen die WTO-Bestimmungen verstoßen würde, sagte der Milliardär: "Macht nichts. Wir werden neu verhandeln oder austreten."
USA / PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLKAMPF
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July 25, 2016 01:40 ET (05:40 GMT)
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