TAGESTHEMA
Die Commerzbank ist im zweiten Quartal deutlich hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurückgeblieben. Zudem sank die Kernkapitalquote der Bank wegen einer Neubewertung der risikogewichteten Aktiva und der Pensionsverplichtungen deutlich, wie die Commerzbank am späten Montagabend mitteilte. Das operative Ergebnis der Commerzbank sank im zweiten Quartal auf Basis vorläufiger Zahlen um 18,4 Prozent auf 342 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der DAX-Konzern 209 Millionen Euro, das war ein Einbruch um knapp ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der Bank lagen die Ergebnisse im Rahmen des Analystenkonsens. Stärker als erwartet ging die Kapitalausstattung der Bank zurück. Die Kapitalquote CET 1 lag - inklusive einer Dividenden-Abgrenzung in Höhe von 10 Cent je Aktie für das erste Halbjahr 2016 - per Ende Juni 2016 bei vollständiger Anwendung des Bankenregelwerks Basel 3 bei 11,5 Prozent. Ende März lag sie bei 12,0 Prozent, Ende Juni 2015 hatte sie bei 10,5 Prozent gelegen. Analysten hatten mit einer stabilen Kapitalquote gerechnet. Der Grund für den Rückgang waren Neubewertungen der risikogewichteten Aktiva. Die Bank nannte die Berücksichtigung "neuer, externer Ereignisse in den Datenbanken, welche die branchenweite Schadensentwicklung bei Banken abbilden".
AUSBLICK UNTERNEHMEN
MTU
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (Angaben in Millionen Euro):
EBIT 2. Quartal Umsatz bereinigt MITTELWERT 1.111 116 Vorjahr 1.103 115
BP
Nachfolgend die Konsensschätzungen zum zweiten Quartal (Angaben in Millionen US-Dollar, Ergebnis je Aktie in Cents, Produktion in 1.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (mboe/d)):
Operat. Erg nSt Produktion 2. Quartal Ergebnis u.Dritten Erg/Aktie (mboe/d) MITTELWERT 1.683 839 4,03 2.261 Vorjahr 2.431 1.313 7,17 2.112 Vorquartal 994 532 2,88 2.428
LVMH
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Halbjahr (Angaben in Millionen Euro, Wachstum in Prozent):
Organ. Op. Erg. Erg nSt 1. Halbjahr Umsatz Wachstum bereinigt u.Dritten MITTELWERT 17.055 2,7 2.931 1.696 Vorjahr 16.707 6,0 2.955 1.580
Weitere Termine:
07:30 DE/Comdirect Bank AG, Ergebnis 2Q
07:30 FR/Orange SA, Ergebnis 1H
08:00 DE/MTU Aero Engines AG, Ergebnis 1H
08:00 GB/BP plc, Ergebnis 2Q
12:00 US/Dupont & Co, Ergebnis 2Q
13:00 US/United Technologies Corp, Ergebnis 2Q
13:25 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 2Q
13:30 US/3M Co, Ergebnis 2Q
13:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 2Q
14:00 US/McDonald's Corp, Ergebnis 2Q
17:00 US/Volkswagen AG, Anhörung zur Einigung im Sammelverfahren
zu Klagen von VW-Käufern, -Händlern und verschiedenen
US-Behörden wegen des Abgasskandals
22:15 US/Twitter Inc, Ergebnis 2Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 3Q
Im Tagesverlauf:
- DE/Deutsche Börse AG, Ende der Andienungsfrist im Zuge des
LSE-Zusammenschlusses
- IT/Telecom Italia SpA (TI), Ergebnis 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR
-BE 15:00 Geschäftsklimaindex Juli PROGNOSE: -0,8 Punkte zuvor: +0,7 Punkte -US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex Mai 20 Städte PROGNOSE: +5,7% gg Vj zuvor: +5,4% gg Vj 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juli (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,0 zuvor: 51,4 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juli PROGNOSE: 96,7 zuvor: 98,0 16:00 Neubauverkäufe Juni PROGNOSE: +1,6% gg Vm zuvor: -6,0% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion von Nullkuponanleihen mit Laufzeit März 2018 im Volumen von 2,0 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Mai 2022 im Volumen von 500 Mio bis 1,0 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.164,50 +0,11% Nikkei-225 16.354,99 -1,60% Shanghai-Composite 3.030,28 +0,48% INDEX zuletzt +/- % DAX 10.198,24 +0,50% DAX-Future 10.182,00 +0,24% XDAX 10.190,97 +0,24% MDAX 20.878,95 +0,33% TecDAX 1.683,75 +0,52% EuroStoxx50 2.973,22 +0,03% Stoxx50 2.877,02 -0,17% Dow-Jones 18.493,06 -0,42% S&P-500-Index 2.168,48 -0,30% Nasdaq-Comp. 5.097,63 -0,05% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 166,63 +16
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Vorbörslich stünden die Signale auf kaum veränderte Kurse an Europas Börsen am Dienstag, sagt ein Händler mit Blick auf den gut behaupteten S&P-Future. "Der feste Yen macht aber Sorgen", gibt ein weiterer Händler zu bedenken. Als Risikoparameter auf der Devisenseite spreche die gesuchte sichere Währung eher für Aktienverkäufe. Japanische Marktteilnehmer machten sich nach einem Bericht der Zeitung "Nikkei" Sorgen, so der Händler, dass das Stützungsprogramm der japanischen Regierung für die heimische Wirtschaft weniger direkte Investitionen umfassen könnte als bislang erhofft. Am Freitag gibt die Bank of Japan ihr Sitzungsergebnis bekannt. An den Finanzmärkten erhofft man sich einmal mehr zusätzliche Stimuli der Zentralbank für die japanische Konjunktur. "Nachrichten wie heute früh in der Nikkei dämpfen natürlich diese Erwartungen", sagt ein anderer Händler.
Rückblick: Trotz eines überraschend soliden ifo-Indexes im Juli haben Europas Börsen zum Wochenauftakt überwiegend nachgegeben. Denn als die Kurse an der Wall Street die Verluste sukzessive ausweiteten, drückte das auch an den europäischen Märkten. Gegenwind für die Aktien gab es vor allem vom Ölsektor. Der Ölpreis geriet zunehmend unter Druck und mit ihm die Kurse der Öl- und Gasproduzenten. Der Stoxx-600-Sektor Öl & Gas rutschte um 2,1 Prozent ab. Am Vormittag hatte der ifo-Index noch gestützt. Profitieren konnte vom robusten ifo-Index der Automobilsektor, der um 0,9 Prozent zulegte. Ryanair zogen um 6,3 Prozent an. Die Fluggesellschaft konnte sich dem negativen Branchentrend entziehen und gab keine Gewinnwarnung aus. Air France-KLM litten unter einer Abstufung durch die Societe Generale und verloren 2,3 Prozent. Philips hatte ordentliche Geschäftszahlen geliefert. Der Kurs stieg um 2,1 Prozent. Mit dem Kurs von Ericsson ging es um 1,5 Prozent aufwärts, nachdem der Chef seinen Hut genommen hatte. Julius Bär stiegen nach den Ergebnissen für das erste Halbjahr um 2,9 Prozent und stützten auch Credit Suisse und UBS.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Am Vormittag hatte der ifo-Index den DAX auf den höchsten Stand seit dem 23. Juni gehievt. Weder Brexit-Schock noch der Putschversuch in der Türkei haben sichtbare Spuren in der Stimmungslage deutscher Unternehmen hinterlassen. Kursgewinne konnten vor allem die Automobilhersteller und deren Zulieferer verbuchen. Sie reichten von 0,6 Prozent bei Continental über 0,7 Prozent für Daimler bis zu 0,9 Prozent bei VW. Auch bei den Nebenwerten waren mit Dürr, Hella, Leoni, Rheinmetall und Norma Papiere aus dem Autosektor gesucht. Airbus verloren 0,4 Prozent. JPM hatte die Aktie gesenkt. Sartorius legten um 2,7 Prozent zu auf ein neues Rekordhoch. Das Unternehmen hatte nach guten Geschäften die Jahresprognose erhöht. Adva Optical zogen um 6,6 Prozent an. Angetrieben wurde der Kurs von einem positiven Kommentar von Hauck & Aufhäuser.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr): XDAX -0,1% auf 10.191 Punkte
In einem wenig veränderten Gesamtmarkt gaben die Aktien der Commerzbank 1,2 Prozent nach. Die Bank hatte einige vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Stada zeigten sich unverändert, nachdem über Gegenanträge eines aktivistischen Investors zu Personalentscheidungen auf der Hauptversammlung berichtet wurde.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Die Wall Street hat am Montag Verluste verzeichnet. Nach der Ende Juni einsetzenden dynamischen Aufwärtsbewegung wurden nun Gewinne mitgenommen. Ein Anlass waren die sinkenden Ölpreise, die vor allem die Energiewerte unter Druck brachten. Daneben lastete aber auch die Vorsicht vor einer ereignisreichen Woche. Die Berichtssaison nehme weiter Fahrt auf und zudem stünden wichtige geldpolitische Weichenstellungen an, sagten Börsianer. Verizon wird Yahoo für 4,83 Milliarden Dollar in bar übernehmen. Während Yahoo um 2,7 Prozent nachgaben, sanken Verizon um 0,4 Prozent. Eine äußerst hohe Wertschätzung widerfuhr dagegen dem Geschäftsausweis von Sprint, die Titel sprangen um 28 Prozent auf ein 20-Monatshoch. Kimberly Clark gaben derweil 1,5 Prozent ab. Der Hersteller von Konsumgütern für den täglichen Bedarf verbuchte niedrigere Umsätze. Danaher legten um 0,1 Prozent zu, nachdem der Mischkonzern einen 17-prozentigen Erlösanstieg ausgewiesen hat.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1004 +0,1% 1,0993 1,0978 EUR/JPY 114,92 -1,2% 116,34 116,48 EUR/CHF 1,0843 +0,1% 1,0837 1,0840 GBP/EUR 1,1924 -0,0% 1,1954 1,1955 USD/JPY 104,45 -1,3% 105,83 106,13 GBP/USD 1,3121 -0,1% 1,3141 1,3121
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 26, 2016 01:35 ET (05:35 GMT)
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