
Eine Reparatur könnte die Kosten der kürzlich erzielten Einigung über 15 Mrd. $ deutlich senken, weil VW nicht alle Autos zurückkaufen müsste. In Europa könnten dagegen neue Kosten auf VW zukommen, falls auch dort Entschädigungen für Verbraucher fällig werden sollten.
VW arbeitet mit Hochdruck an einer technischen Lösung zur Umrüstung der betroffenen Fahrzeuge. Die Autos mit Zwei-Liter-Motor könnten nach Einschätzung der Behörde so repariert werden, dass die Emissionen um 80 bis 90 % reduziert werden.
Für den Rückkauf von einer halben Million manipulierter Dieselautos mit Zwei-Liter-Motoren sind gut 10 Mrd. $ vorgesehen, weitere fast 5 Mrd. $ soll Volkswagen in zwei Umweltfonds einzahlen. Das Bezirksgericht in San Francisco will heute entscheiden, ob es den Dieselgate-Vergleich vorläufig annimmt. Volkswagen hatte zugegeben, eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese erkennt, ob ein Wagen auf dem Prüfstand steht, nur dann werden die Abgasgrenzwerte eingehalten. Im normalen Verkehr auf der Straße ist der Schadstoffausstoß um ein Vielfaches höher.
Bei den Drei-Liter-Motoren hatte die kalifornische Umweltbehörde Mitte Juli einen Reparaturplan von Volkswagen abgelehnt, sieht aber dennoch gute Chancen auf eine Einigung. Bei diesen Wagen war eine in den USA beanstandete Softwarefunktion nicht ausreichend bei den Behörden angemeldet worden. Der Konzern vertritt den Standpunkt, dass es sich dabei nicht um eine illegale Abschalteinrichtung handelt, sondern die Software dem Bauteilschutz dient. In den USA sind davon 85.000 Fahrzeuge des Konzerns betroffen, darunter der VW Touareg, der Porsche Cayenne und der Audi A8.
Analysten rechnen damit, dass die Beilegung des Dieselskandals weniger kosten wird, wenn VW einen großen Teil der betroffenen Fahrzeuge reparieren kann.
Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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