STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX gut behauptet - Ölpreise auf Zweieinhalb-Monats-Tief
Commerzbank-Gewinn bricht ein: Aktie rutscht heftig ab
Enttäuschende Geschäftszahlen der Commerzbank vielen Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Außerdem scheuten sie aus Furcht vor neuen Milliardenlöchern in den Bilanzen der europäischen Geldhäuser größere Engagements.
Spekulationen auf positive Äußerungen der US-Notenbank (Fed) zu den Aussichten für die US-Konjunktur hielten den DAX allerdings leicht im Plus. Bei dünnen Umsätzen notierte das deutsche Börsenbarometer am frühen Nachmittag bei 10.240 Punkten mit 0,4 Prozent im Plus.
Commerzbank-Aktien rauschten dagegen um bis zu 6,6 Prozent in die Tiefe und lagen mit 5,44 Euro nur 13 Cent über ihrem Rekordtief vom Monatsbeginn. Das Geldinstitut leidet offensichtlich unter der niedrigen Profitabilität. Der Überschuss der Commerzbank brach im zweiten Quartal um ein Drittel auf 209 Millionen Euro ein. Negativ werteten Investoren darüber hinaus den überraschenden Rückgang der Kernkapitalquote von zwölf auf 11,5 Prozent. Allerdings liegt die Quote damit immer noch komfortabel über der Mindestkapitalanforderung der EZB für 2016. Deshalb ist das Risiko für eine etwaige Kapitalerhöhung begrenzt.
Im Sog der Commerzbank geriet auch die Deutsche Bank ins Taumeln und verlor 2,5 Prozent an Wert. Drei Tage vor Veröffentlichung der Ergebnisse des Banken-Stresstests warfen Anleger auch Papiere anderen Institute - wie die italienische Unicredit oder die spanische BBVA aus ihren Depots.
Beim Fitness-Check des EU-Aufsehers EBA müssen die Geldhäuser beweisen, dass ihre Kapitalpolster ausreichend dick sind, um eine neue Finanz- oder Wirtschaftskrise abzufedern. Die größten Sorgenkinder sind dabei die italienischen Banken, die auf einem 360 Milliarden Euro hohen Berg fauler Kredite sitzen. Das sind ein Drittel aller Problem-Darlehen in der Euro-Zone. Der italienischen Bankenindex büßte heute 1,3 Prozent ein.
Daneben lieferte die US-Geldpolitik wieder reichlich Diskussionsstoff. Seit Monaten spekulieren Börsianer darüber, wann die Fed ihrer Zinswende vom Dezember den nächsten Schritt folgen lässt. Am Mittwochabend, um 20 Uhr, werden die aktuellen Entscheidungen und Einschätzungen bekannt gegeben.
Neben der Commerzbank enttäuschte auch BP mit seiner Zwischenbilanz. Unter anderem wegen des niedrigen Ölpreises brach der Reingewinn des Ölkonzerns überraschend stark um 45 Prozent auf 720 Millionen Dollar ein. Das Unternehmen schraubt daher seine Investitionen erneut zurück. Die BP-Aktie rutschte daraufhin in London um bis zu 3,2 Prozent ab.
Parallel dazu fiel der Preis für die Rohöl-Sorte Brent wegen des weltweiten Überangebots am Dienstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 44,18 Dollar je Barrel (159 Liter).
Börse Stuttgart TV
Derzeit sieht es so aus, als stünden wir vor einem heißen Börsensommer. Als Beispiele seien hier nur die Verhandlungen über einen möglichen Brexit, eine insgesamt schwierige politische Großwetterlage vor allem auch im Hinblick auf den Umgang mit der Türkei sowie die bevorstehende Bekanntgabe der Ergebnisse des jüngsten Bankenstresstests genannt. Trotzdem kann sich der DAX halbwegs stabil halten. Tobias Kramer, Herausgeber von "Der Zertifikateberater", erläutert bei Börse Stuttgart TV, woran das liegt.
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Euwax Sentiment Index
Der Euwax Sentiment Index lag am frühen Nachmittag bei minus 45 Punkten. In dieser Phase waren also mehr Knock-out-Puts und Put-Optionsscheine auf den DAX gesucht.
Trends im Handel
An der Euwax kam es heute zu einer verstärkten Nachfrage nach Knock-out-Calls auf die Aktien der Deutschen Post und von Fresenius Medical Care (FMC) . Händlern zufolge soll hier jeweils die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter stecken.
Außerdem wurden viele Hebelprodukte auf die Commerzbank rege gehandelt. Ein klarer Mehrheitstrend war dabei schwer erkennbar, da sowohl Puts als auch Calls gekauft wurden.
Darüber hinaus waren Call-Optionsscheine auf Daimler und die Deutsche Telekom gesucht.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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