(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine überraschend gesunkene
Eigenkapitalquote und ein Gewinneinbruch haben die Anleger der
Commerzbank offenbar auf dem falschen Fuß erwischt: Die Aktie sackte
am Dienstag im freundlichen Dax
Am Vorabend hatte das zweitgrößte deutsche Geldhaus Geschäftszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Neben der um 0,5 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent gesunkenen harten Kernkapitalquote war auch der Überschuss um fast ein Drittel auf 209 Millionen Euro abgesackt. Analysten hatten im Schnitt mit etwas geringeren Rückgängen gerechnet. Vor allem der Rückschlag beim Eigenkapital sei eine Enttäuschung, kommentierte ein Börsianer.
'TIEFE BEWERTUNG GERECHTFERTIGT'
Ein Analyst monierte, der Konzern müsse seine Kosten radikaler angehen, , insbesondere vor dem Hintergrund des schwachen Ertragsumfelds. Der Handel der Aktie deutlich unter Buchwert sei angesichts einer für 2018 erwarteten Kapitalrendite von lediglich 4,5 Prozent gerechtfertigt, kommentierte er.
Philipp Häßler von Equinet hält gleichwohl die Sorgen um die Kapitalausstattung des Kredithauses für übertrieben. Er wies darauf hin, dass die Commerzbank bei der Kernkapitalquote auch die Dividende von 0,10 Euro je Aktie einkalkuliert habe. Angesichts der sehr niedrigen Bewertung rät der Experte weiter zum Kauf des Papiers. Der neue Vorstandschef Martin Zielke dürfte das Augenmerk zunehmend auf die zu geringe Rentabilität richten, welche das Hauptproblem der Bank sei.
ANLEGER NEHMEN DEUTSCHE BANK IN SIPPENHAFT
Das enttäuschende Abschneiden des Instituts nahmen die Anleger
zum Anlass, auch andere Banken-Aktien auf ihre Verkaufszettel zu
setzen. So rutschten im Dax die Anteile der Deutschen Bank
Auf Jahressicht steht die Aktie der Deutschen Bank mit minus 43 Prozent noch etwas schlechter da als das Commerzbank-Papier. Beide Werte sind im laufenden Jahr bislang mit Abstand die größten Verlierer im deutschen Leitindex./ajx/fbr/ck/he
ISIN DE000CBK1001 DE0005140008
AXC0193 2016-07-26/18:12