FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie der Deutschen Bank
Bereits am Vortag hatte der Titel nach einem enttäuschend
aufgenommenen Quartalsbericht der Commerzbank
ANALYSTEN MONIEREN KERNKAPITALQUOTE
Die Kapitalausstattung bleibe das wichtigste Thema, erklärte LBBW-Analyst Ingo Frommen. Er bemängelte, dass die harte Kernkapitalquote weiterhin unter den Anforderungen liege, die im Jahr 2019 voraussichtlich gelten würden.
Ähnlich argumentierte Commerzbank-Analyst Michael Dunst: Mit 10,8 Prozent liege die Quote für das harte Kernkapital leicht unter seiner Prognose von 10,9 Prozent. Zudem seien im zweiten Jahresviertel der Konzernüberschuss sowie die Vorsteuer-Ergebnisse sämtlicher Sparten mit Ausnahme der Postbank schwächer ausgefallen als von ihm erwartet.
KOSTENINTENSIVER UMBAU
Konzernchef John Cryan hatte das Jahr 2016 zum Übergangsjahr erklärt und mehrfach betont, er schließe nach dem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro 2015 rote Zahlen für das laufende Jahr nicht aus. Im zweiten Quartal verblieb den Frankfurtern ein Minigewinn von gerade noch 20 Millionen Euro. Neben Schwächen im Geschäft ging auch der Radikalumbau ins Geld.
Cryan äußerte sich zwar zufrieden mit den Fortschritten bei der Neuausrichtung. Gleichwohl kündigte der Brite an, das Sparprogramm notfalls zu verschärfen. Auch davon ließen sich die Anleger am Mittwoch aber nicht besänftigen.
Möglicherweise fürchteten die Börsianer auch neues Umgemach durch die Ergebnisse des Banken-Stresstest, die an diesem Freitag bekanntgegeben werden. Die Deutsche-Bank-Aktie steht seit Jahresbeginn mit mehr als 45 Prozent tief im Minus und ist damit der schwächste Wert im Dax. Zuletzt war das Papier immer wieder ins Visier von Leerverkäufern geraten, die auf weiter fallende Kurse bei der Deutschen Bank setzen./ajx/das
ISIN DE0005140008
AXC0110 2016-07-27/11:29