STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Starke Firmenbilanzen treiben DAX weiter nach oben
Warten auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed
Auf seinem jüngsten Erholungskurs hat der DAX heute einen Zahn zugelegt. Selbst enttäuschende Zahlen der Deutschen Bank brachten ihn nicht vom Weg ab. So gewann das deutsche Börsenbarometer bis zum frühen Nachmittag 92 Punkte bzw. 0,9 Prozent auf 10.340 Zähler.
Wegen eines schwächelnden iPhone-Absatzes ging der Umsatz des Computerriesen Apple im abgelaufenen Quartal zwar um knapp 15 Prozent zurück. Analysten hatten jedoch mit einem noch größeren Minus gerechnet. Apple-Papiere stiegen daher im vorbörslichen US-Geschäft um 7,3 Prozent. Zulieferer Dialog Semiconductor notierte in Folge dessen mit 3,1 Prozent im Plus.
Europäische Unternehmen überraschten ebenfalls positiv. So gab der Luxusgüterkonzern LVMH ein Umsatzplus von drei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro bekannt. Die Stärke der Marke Louis Vuitton und die Dynamik des Gesamt-Geschäfts wurden wohl von Analysten unterschätzt. LVMH-Aktien stiegen an der Pariser Börse um bis zu 8,2 Prozent und steuerten damit auf den größten Tagesgewinn seit sechs Jahren zu. In ihrem Windschatten gewannen die Konkurrenten Kering, Richemont und Swatch bis zu vier Prozent.
Dank eines verdoppelten Gewinns setzte sich Airbus mit einem Kursplus von 5,5 Prozent an die Spitze des MDax. Der Flugzeugbauer muss allerdings einen Großteil seiner Sondergewinne aus Beteiligungsverkäufen zur Behebung von Pannenserien beim Militärfrachter A400M und beim Langstreckenflieger A350 ausgeben.
Mit Enttäuschung reagierten Investoren allerdings auf die Zahlen der Deutschen Bank. Die Aktien des deutschen Branchenprimus waren mit einem Minus von 2,8 Prozent Schlusslicht im EuroStoxx50 und im DAX. Wegen eines schwächelnden Geschäfts im Investmentbanking hielt sich das Institut im zweiten Quartal nur mit Mühe im Plus und erzielte unter dem Strich einen Gewinn von lediglich 20 Millionen Euro. Bei der Kapitaldecke sieht es nicht gut aus. Dies sorgte zwei Tage vor Veröffentlichung der Ergebnisse des Stresstests der europäischen Bankenaufsicht für zusätzliche Nervosität. Im Rahmen ihres Fitness-Checks prüft die EBA, ob die heimischen Institute ein ausreichend dickes Kapitalpolster haben, um eine weitere Finanz- oder Wirtschaftskrise abzufedern.
Um dieses Thema drehte sich auch die Diskussion bei der HVB-Mutter Unicredit, deren Aktien um 2,6 Prozent nachgaben. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge denkt das größte italienische Geldhaus über eine fünf Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung nach. Außerdem blies Unicredit die geplante Fusion ihrer Vermögensverwaltung mit der entsprechenden Abteilung der spanischen Santander ab.
Nun warten die Börsianer gespannt auf die Aussagen der US-Notenbank (Fed) zur Geldpolitik am Abend. Viele Experten erwartem, dass wenige Wochen nach dem Brexit-Votum die wirtschaftlichen Risiken und die Inflationsperspektiven die US-Notenbank noch länger davon abhalten dürften, an der Zinsschraube zu drehen. Zudem hätten die Währungshüter vor der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl ein großes Interesse daran, die Konjunkturerholung keinen Risiken auszusetzen.
Börse Stuttgart TV
Der DAX zeigt derzeit eine beeindruckende Stärke. Aber wie weit kann das deutsche Börsenbarometer im derzeitigen Marktumfeld klettern? Wie groß ist das Potential eines Rücksetzers? Welche Perspektiven ergeben sich nach den aktuellen Geschäftszahlen bei der Apple-Aktie? Und warum ist die Enttäuschung bei Twitter so heftig ausgefallen? In der Sendung Charts & Co. richtete Börsenmoderator Holger Scholze diese Fragen an Bastian Galuschka, Finanzmarktanalyst von Godmode Trader.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=13248
Euwax Sentiment Index
Der Euwax Sentiment Index lag am frühen Nachmittag bei minus 25 Punkten. In dieser Phase waren also mehr Knock-out-Puts und Put-Optionsscheine auf den DAX gesucht.
Trends im Handel
An der Euwax kam es heute zu einer verstärkten Nachfrage nach Knock-out-Calls auf den Dow-Jones-Index.
Außerdem sind nach den Kursrückschlägen Knock-out-Calls auf die Aktien von BASF und der Deutschen Bank antizyklisch gesucht.
Darüber hinaus kam es zu einem regen Handel mit Call-Optionsscheinen auf die Apple-Aktie, ohne dass hierbei ein klarer Mehrheitstrend zustande kam.
Bei Calls auf Daimler nahmen einige Anleger Gewinne mit.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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AXC0205 2016-07-27/16:08