Von Harriet Torry und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Notenbank schätzt die Lage der Wirtschaft etwas besser ein und hält sich damit die Tür für eine Zinserhöhung in diesem Jahr offen. Es ist sogar denkbar, dass die Straffung der Geldpolitik bereits bei der Sitzung im September erfolgt. "Die Risiken für den kurzfristigen Ausblick haben abgenommen", erklärten die Währungshüter mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze. Der Leitzins blieb in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent.
Ökonomen und Börsianer hatten mit diesem Beschluss gerechnet. Die Entscheidung fiel mit einer Gegenstimme; die Präsidentin der Kansas-Fed, Esther George, votierte für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte.
Die Fed hatte ihre Zinsen im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren wieder angehoben, und zwar um 25 Basispunkte. Seither zauderte die Fed mit weiteren Zinsschritten, weil Zweifel an der Stabilität der chinesischen Konjunktur und des US-Aufschwungs aufkamen; zuletzt sorgte der Brexit-Beschluss der Briten für Ungewissheit.
Auch die Europäische Zentralbank und die Bank of England haben erstmal eine abwartende Haltung der Geldpolitik eingenommen. Von der britischen Notenbank wird aber erwartet, dass sie in der nächsten Woche aktiv wird, um die konjunkturellen Folgen der Brexit-Entscheidung abzufedern. Auch die Bank of Japan dürfte am Freitag tätig werden, um die jüngsten Stimulierungsbemühungen der Tokioter Regierung zu unterstützen.
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July 27, 2016 14:16 ET (18:16 GMT)
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