Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank schätzt die Lage der Wirtschaft etwas besser ein und hält sich damit die Tür für eine Zinserhöhung in diesem Jahr offen. Es ist sogar denkbar, dass die Straffung der Geldpolitik bereits im September erfolgt. "Die Risiken für den kurzfristigen Ausblick haben abgenommen", erklärten die Währungshüter mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze. Der Leitzins blieb in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Die Fed äußerte sich zuversichtlicher über den Arbeitsmarkt. Die Lage dort habe sich "gefestigt" und das Jobwachstum im Juni sei "stark" gewesen. Die Fed schätzte auch das Konsumverhalten positiver ein, es wachse "stark". "Das Statement hält die Erwartungen für eine Zinserhöhung bis Dezember am Leben, wenn es sie nicht sogar befördert", meinte Omer Esiner, Chefanalyst bei Commonwealth Foreign Exchange. "Auch könnte die Tür für einen Zinsschritt schon im September leicht geöffnet worden sein."
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:45 Dow Chemical Co, Ergebnis 2Q
13:00 Ford Motor Co, Ergebnis 2Q
22:01 Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 2Q
22:01 Amazon.com Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 260.000 zuvor: 253.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.162,90 +0,11% Nikkei-225 16.506,51 -0,95% Hang-Seng-Index 22.141,45 -0,35% Kospi 2.020,86 -0,21% Shanghai-Composite 2.985,07 -0,23% S&P/ASX 200 5.559,30 +0,35%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die ostasiatischen Börsen zeigen sich am Donnerstag überwiegend mit negativen Vorzeichen. Dass die US-Notenbank am Vorabend ihren Leitzins unverändert gelassen hat, überraschte niemanden. Anleger seien aber enttäuscht darüber, dass sich die Fed nicht klarer dazu geäußert habe, wann sie das nächste Mal die Zinsen erhöhen werde, sagen Händler. Die nach Auffassung von Beobachtern zu vagen Aussagen der Fed lassen den Dollar ab- und die asiatischen Währungen aufwerten. Die festeren heimischen Währungen belasten wiederum die Aktien exportorientierter Unternehmen an den Börsen in Tokio und Seoul. Die japanischen Anleger bangen dem morgigen Freitag entgegen, an dem die Bank of Japan das Ergebnis ihrer Zinssitzung bekannt geben wird. Es gibt Befürchtungen, dass die Hoffnung auf neue geldpolitische Lockerungen enttäuscht werden könnte. Unter den Einzelwerten fallen Japan Airlines um 4,4 Prozent. Laut einem Bericht von Nikkei haben hohe Personalkosten den Gewinn der Fluggesellschaft im zweiten Kalenderquartal einbrechen lassen. In Seoul gibt die Aktie des Schwergewichts Samsung um 1,4 Prozent nach, obwohl der Konzern den höchsten Quartalsgewinn seit zwei Jahren erzielt hat. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs zuvor auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen war. Auf den Kursen der chinesischen Aktien lastet erneut ein Medienbericht vom Mittwoch, laut dem heimische Bankenaufsicht Vermögensverwaltern strengere Vorgaben für Aktienanlagen machen will. Zu den wenigen Gewinnern gehört die Börse in Sydney. Aktien konsumnaher Unternehmen legen dort zu und kompensieren Verluste im Ölsektor, der wiederum unter dem neuerlichen Rückgang der Ölpreise leidet.
US-NACHBÖRSE
Die Aktie von Facebook hat am Mittwoch im nachbörslichen Handel mit einem deutlichen Kursgewinn auf die Zweitquartalszahlen des sozialen Netzwerks reagiert Für die Aktie ging es auf der Handelsplattform nasdaq.com um 4,5 Prozent nach oben. Noch besser Zahlen und Ausblick von Groupon an: Die Aktie sprang um gut 24 Prozent nach oben. GoPro war im zweiten Quartal zwar in die Verlustzone gerutscht, allerdings nicht so tief wie befürchtet. Auch der Umsatzausblick lag über den Erwartungen des Marktes. Die Aktie stieg um 0,7 Prozent. (zu Facebook, Groupon und GoPro siehe Meldungen seit Vortag, 20 Uhr).
Legg Mason verbesserten sich um 6 Prozent, obwohl der Gewinn des Vermögensverwalters um fast zwei Drittel eingebrochen war. Allerdings erhöhte sich das verwaltete Vermögen im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten um 11 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr betrug das Plus 6,2 Prozent. Der Kurs von McKesson fiel um 4 Prozent. Mit dem Gewinn je Aktie übertraf der Medikamentengroßhändler zwar die Analystenschätzungen, doch blieb der Umsatz darunter. Ein neuerlicher Gewinnrückgang und ein pessimistischer Ausblick drückten den Kurs von Whole Foods um 5,2 Prozent. Dollar General zeigten sich 0,4 Prozent leichter, nachdem der Einzelhandelskonzern die Übernahme von 41 Filialen der Kette Walmart Express des Wettbewerbers Wal-Mart bekanntgegeben hatte. Wal-Mart gewannen 0,1 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.472,17 -0,01 -1,58 6,01 S&P-500 2.166,58 -0,12 -2,60 6,00 Nasdaq-Comp. 5.139,81 0,58 29,76 2,64 Nasdaq-100 4.702,88 0,66 30,77 2,39 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 985 Mio 824 Mio Gewinner 1.417 1.851 Verlierer 1.625 1.184 Unverändert 102 101
Kaum verändert - Die Wall Street tat sich am Mittwoch schwer, eine Richtung zu finden. Am Ende tendierten die Blue Chips kaum verändert, während der Technologiesektor, befeuert von Apple, zulegte. Die US-Notenbank äußerte sich im Anschluss an ihre Sitzung etwas zuversichtlicher als zuletzt über die US-Konjunktur. Die Reaktionen am Renten-, Devisen- und Goldmarkt ließen indes vermuten, dass die Anleger eher die taubenhaften Töne herausgehört hatten. Apple hat die - wenn auch niedrigen - Markterwartungen übertroffen, der Aktienkurs schoss um 6,6 Prozent nach oben. Coca-Cola sanken um 3,4 Prozent. Der Getränkehersteller verbuchte schwächer als erhofft ausgefallene Quartalsumsätze. Dagegen zogen Boeing um 0,8 Prozent an. Der Quartalsverlust des Flugzeugkonzerns fiel schmaler als befrchtet aus. Der Nahrungsmittelkonzern Mondelez hat im zweiten Quartal zwar weniger umgesetzt. Der Kurs sank um 2,9 Prozent. Twitter enttäuschte mit den Zweitquartalszahlen und dem Ausblick. Die Aktie brach um 14,6 Prozent ein. T-Mobile US hat im zweiten Quartal operativ über ein Drittel mehr verdient und den Umsatz gesteigert. Die Titel legten um 1,5 Prozent zu.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 101 +13/32 1,516% -4,5 30 Jahre 105 29/32 +1-15/32 2,228% -5,2
Am Rentenmarkt ging es mit den Notierungen nach oben. Die Rendite der zehnjährigen Anleihen gab um 5 Basispunkte nach auf 1,52 Prozent. Nach den Aussagen der US-Notenbank gingen die Anleihe-Investoren offenbar von einem noch länger extrem niedrigen Zinsniveaus aus.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1065 +0,1% 1,1055 1,0998 +1,9% EUR/JPY 115,96 -0,4% 116,39 116,05 -9,1% EUR/GBP 0,8390 +0,3% 0,8366 0,8387 +13,9% GBP/USD 1,3187 -0,2% 1,3212 1,3112 -10,6% USD/JPY 104,80 -0,5% 105,30 105,50 -10,7% USD/KRW 1124,45 -0,6% 1131,75 1135,95 -4,4% USD/CNY 6,6623 -0,1% 6,6700 6,6691 +2,6% USD/CNH 6,6679 -0,0% 6,6703 6,6754 +1,5% USD/HKD 7,7563 -0,0% 7,7570 7,7567 +0,1% AUD/USD 0,7526 +0,5% 0,7491 0,7482 +3,3%
Der Dollar lief nach einem kurzen Anstieg im Gefolge der Fed-Aussagen nach unten. Mit Verzögerung lasen die Anleger auch hier die Fed-Aussagen in Richtung einer weiter taubenhaften Geldpolitik. Der Euro kletterte auf 1,1050 Dollar nach Ständen um 1,10 Dollar vor den Fed-Aussagen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,07 41,92 +0,4% 0,15 -0,8% Brent/ICE 43,65 43,47 +0,4% 0,18 +2,0%
Am Rohölmarkt kam mit neuen Lagerdaten Druck auf die Preise. Die Rohöllagerbestände in den USA sind entgegen den Erwartungen gestiegen. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,3 Prozent auf 41,92 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte April.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.339,72 1.347,50 -0,6% -7,78 +26,3% Silber (Spot) 20,35 20,37 -0,1% -0,02 +47,3% Platin (Spot) 1.146,10 1.136,50 +0,8% +9,60 +28,6% Kupfer-Future 2,21 2,18 +1,1% +0,03 +2,6%
Die Hoffnung auf eine anhaltend lockere Geldpolitik verhalfen dem Goldpreis zu Aufschlägen. Die Feinunze kletterte um 1,6 Prozent auf 1.341 Dollar. Das zinslose Gold ist beliebt, wenn die Zinsen niedrig sind.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
DEUTSCHE POST
will für ihre Logistiksparte DHL in den USA 137 Millionen US-Dollar investieren, um ihre Kapazität im E-Commerce auszubauen. Gebaut werden sollen acht neue Distributionscenter, teilte der deutsche Konzern mit. Zwei weitere sollen ausgebaut werden.
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July 28, 2016 01:54 ET (05:54 GMT)
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