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HSH Nordbank
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Devisen monthly: EUR/GBP - Brexit trifft Großbritannien hart

In den vergangenen sechs Wochen gab es neben dem Brexit-Referendum und seinen Folgen kaum ein anderes Thema für das Pfund. Unmittelbar vor dem Votum spekulierten die Märkte noch auf ein Scheitern der Abstimmung. Umso stärker stürzte das Pfund in Folge des Referendums ab und erreichte bald ein 30-Jahrestief gegenüber dem Dollar, wovon es sich bisher nur leicht erholen konnte. EUR/GBP notiert derzeit bei 0,84, was einer Aufwertung des Euro von 7,7% im 6-Wochenvergleich entspricht. Auch sämtliche Post-Brexit erhobenen Umfragen zeigen eine deutliche Stimmungseintrübung. Der wichtige PMI-Einkaufsmanagerindex des IHS Markit (alle Sektoren enthalten) fiel im Juli von 52,4 Punkten auf ein 7-Jahrestief von 47,7, womit der Index deutlich im Kontraktionsbereich liegt. Zudem trübte sich das Verbrauchervertrauen stark ein. In einer Erhebung wenige Tage nach dem Referendum stellte der GfK-Konsumklima-index mit -8 Punkten den stärksten Rückgang seit 21 Jahren fest. Das Referendum relativierte dabei sämtliche Stimmungs- und Konjunkturindikatoren, die vor der Abstimmung erhoben wurden. Indikatoren im Mai und Juni verhießen noch ein kräftiges Wachstum der britischen Wirtschaft und nahezu Vollbeschäftigung (Arbeitslosigkeit im Mai bei 4,9%).

Unserer Einschätzung nach dürfte das Wachstum im laufenden Jahr merklich abkühlen und nächstes Jahr sogar negativ werden (-1,2%). Trotz der Stimmungseintrübung hat die Bank of England bei ihrem Treffen im Juli entschieden den Leitzins noch nicht zu senken, was dem Pfund kurzfristig Auftrieb verlieh. Als Begründung wurde die zu diesem Zeitpunkt äußerst spärliche Datenlage angeführt. Bei der nächsten Sitzung im August dürfte der Leitzins allerdings gesenkt werden, was das Pfund noch einmal leicht abwerten lassen wird. Nach dem freien Fall des Pfunds auf Stände von 0,86 EUR/GBP konnte erst die Ernennung von Theresa May zur neuen Premierministerin für eine Erholung des Pfunds sorgen. Die Wahl zur Parteivorsitzenden und die anschließende Übernahme der Regierungsgeschäfte verliefen dabei überraschend schnell. Dies lässt darauf hoffen, dass sich die Partei der Konservativen nun hinter ihrer neuen Führung geeint hat und Unklarheiten über den Ablauf des Brexit rasch geklärt werden. Zudem ist May sehr am Zusammenhalt Großbritanniens gelegen und strebt an eine Abspaltung Schottlands zu verhindern. Infolge ihres Amtsantritts konnte sich das Pfund bei seinem derzeitigen Stand von 0,84 einpendeln. Der Brexit-Antrag wird wohl erst im Januar 2017 gestellt. Maßgeblich für die mittel- bis langfristige Entwicklung wird sein, ob Großbritannien die Neuausrichtung zu einem globalen Freihandelsstaat gelingt und in welchem Verhältnis Großbritannien zur EU nach dem Austritt stehen wird.

In der Eurozone zeigte sich in Folge des Brexit zwar ebenfalls eine Stimmungseintrübung, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Der PMI-Einkaufsmanagerindex des IHS Markit (über alle Sektoren) fiel in der Eurozone mit nur 0,2 Punkten weniger stark als erwartet und zeigt mit 52,9 Punkten immer noch eine Expansion an. Die Sorge um Italiens Banken und die Angst vor einer Destabilisierung der Eurozone lasten dennoch schwer auf dem Euro und insbesondere den Peripherieländern. Sollten sich die Probleme der Eurozone wieder zuspitzen, dürfte das Pfund im Vergleich zum Euro wieder deutlich aufwerten. Zu einer derartigen Entwicklung könnte es bei Erfolgen von europafeindlichen Parteien bei dem diesjährigen Verfassungsreferendum in Italien oder den Wahlen in Frankreich, den Niederlanden oder Deutschland im nächsten Jahr kommen. Für die nächsten Wochen sehen wir EUR/GBP allerdings in einer Seitwärtsbewegung, da sich Großbritannien noch in der Vorbereitung für die Austrittsverhandlungen befindet und die Wahlen/Referenden noch nicht unmittelbar anstehen.

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© 2016 HSH Nordbank
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