Die seit Tagen zu beobachtende relative Bewegungsarmut an der Wall Street dürfte sich zum Wochenschluss fortsetzen. Der Aktienterminmarkt signalisiert aktuell eine knapp behauptete Eröffnung am Kassamarkt. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn mit den US-BIP-Daten stehen hochkarätige Konjunkturindikatoren auf der Agenda. Die Daten werden noch vor Handelsbeginn veröffentlicht und könnten die Karten nach Meinung aus dem Handel neu mischen und die anhaltende Zinsdebatte befeuern. Einen ersten Nackenschlag müssen Anleger aber bereits verdauen.
Zwar hat die japanische Notenbank wie erhofft ihre Geldpolitik abermals gelockert. Die beschlossenen Maßnahmen gehen aber vielen Marktteilnehmern nicht weit genug und belasten das Sentiment unter US-Investoren. So verzichtet die Bank of Japan (BoJ) auf Zinssenkungen und eine Erweiterung ihrer Käufe von Staatsanleihen. "Die BoJ hat ihre Geldpolitik zwar heute gelockert, die Schritte fallen aber relativ unbedeutend aus. Das Maßnahmenpaket ist Lichtjahre entfernt von der Einführung von Helikoptergeld, über das die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen spekuliert hatten", zeigt sich Marktstratege Derek Halpenny von Bank of Tokyo-Mitsubishi enttäuscht.
Immerhin liefert die laufende Berichtssaison einige Lichtblicke. Wie zuvor schon Facebook verbuchte auch die Google-Mutter Alphabet einen deutlichen Zuwachs bei den Einnahmen aus mobiler Werbung. Das beruhigt Anleger, die befürchtet hatten, das Unternehmen werde Marktanteile an Facebook verlieren. Die "New Economy" liefere, heißt es im Handel. Alphabet steigen vorbörslich um 3,3 Prozent. Amazon legen um 1,4 Prozent zu. Das Internetversandhaus hat - wie schon in den beiden Quartalen zuvor - auch für das zweite Quartal einen Rekordgewinn gemeldet.
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July 29, 2016 06:24 ET (10:24 GMT)
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