ESPOO (dpa-AFX) - Der finnische Netzwerkausrüster Nokia
An der Börse half dies aber auch nicht weiter, da die Zahlen
nicht gut ankamen. Die im EuroStoxx 50
Investoren sehen derzeit kaum Chancen für Netzwerkausrüster - so ist auch der Markt des größten europäischen Nokia-Konkurrenten Ericsson seit Ende 2015 um rund ein Viertel gefallen. Angesichts des schwierigen Marktes sei es derzeit nicht absehbar, wann sich die Situation bei Nokia wieder bessert, schrieb Inderes-Analyst Mikael Rautanen in einer Studie. Unternehmenschef Suri selbst kann auch keine Entwarnung geben: Der Wettbewerb bleibe hart, sagte er bei einer Telefonkonferenz.
Immerhin sieht er jetzt ein wenig klarer, was die Anfang 2016 abgeschlossene Übernahme von Alcatel-Lucent bringen könnte. Aus diesem Grund erhöhte er das Sparziel für die Fusion. Die jährliche Kostenbasis soll jetzt um 1,2 Milliarden Euro gedrückt werden. Bisher hatte der Konzern 900 Millionen Euro angepeilt. Da die Integration von Alcatel-Lucent gut vorankomme, sei jetzt besser absehbar, wie hoch die tatsächlichen Einsparmöglichkeiten sind. Nokia will bis zu 15 000 der rund 104 000 Stellen streichen.
Die Kostensenkungen sind auch dringend nötig, da das Geschäft unter anderem wegen der starken Konkurrenz durch Ericsson und Huawei nach wie vor schlecht läuft. So sind die Umsätze im zweiten Quartal stärker zurückgegangen als Experten erwartet hatten. Die Erlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,68 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn brach um 49 Prozent auf 332 Millionen Euro ein. Unter dem Strich blieb der fusionierte Konzern wie im ersten Quartal tief in der Verlustzone.
Nokia hatte Anfang Januar die Kontrolle über Alcatel-Lucent erhalten. Derzeit liegen etwas mehr als 95 Prozent der Aktien in den Händen der Finnen, die bis Ende Oktober über ein sogenanntes Zwangsabfindungsverfahren ("Squeeze out") die komplette Kontrolle über den Konzern haben wollen. Die Finnen hatten die Übernahme im April 2015 angekündigt. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war die Offerte insgesamt 15,6 Milliarden Euro wert. Da der Kurs seitdem um rund 37 Prozent gefallen ist, fällt der tatsächliche Wert geringer aus./zb/she/stb
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AXC0125 2016-08-04/12:11