TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich am Dienstag größtenteils mit leichten Kursgewinnen. Die schwächeren Vorgaben der Wall Street können der Stimmung wenig anhaben, denn dank des festeren Ölpreises werden Rohstoffaktien gut nachgefragt. Am Ölmarkt setzte sich im US-Handel die jüngste Erholung auf ein Zweiwochenhoch fort und das Barrel der US-Sorte WTI gewann weitere 2,9 Prozent auf 43,02 US-Dollar. Noch letzten Mittwoch waren im Tief unter 40 Dollar bezahlt worden, bevor ein unerwartet starker Rückgang bei den US-Benzin-Lagerbeständen Schwung in den Markt gebracht hatte. Nun sind am Vortag nach Aussage von Händlern dann neue Hoffnungen auf ein Einfrieren der Produktion der Opec-Länder hinzugekommen. Einige Länder, darunter Venezuela, Ecuador und Kuwait, forderten für den September neue Gespräche zur Stabilisierung der Preise. Im asiatischen Handel gibt der Ölpreis aber wieder etwas nach.
Analysten der Australia and New Zealand Banking Group (ANZ) sagten, die Börsen hätten die enttäuschenden Daten zu den chinesischen Rohölimporten für den Juli abgeschüttelt und blickten nun auf das Opec-Treffen. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hatte ein informelles Treffen für Ende September in Algerien angekündigt. Die chinesischen Rohölimporte sind im Juli auf ein Sechs-Monats-Tief bei 7,35 Millionen Barrel am Tag gefallen. Dies könnte auf ein schwächeres Wachstum hindeuten. "Der Rückgang liegt daran, dass die unabhängigen Raffinerien weniger nachfragen. Diese sind teilweise wegen Wartungsarbeiten geschlossen, aber auch Engpässe in der Infrastruktur sind die Ursache", erklärte Daniel Hynes, Rohstoffexperte bei der ANZ. Dies könnte auch in den kommenden Wochen noch der Fall sein, so dass die Rohölimporte wohl auch im August gedämpft sein dürften.
Gewinnmitnahmen im Immobilienbereich
Die jüngsten Konjunkturdaten aus China bezeichneten Marktteilnehmer als optimistisch. Die Verbraucherpreisteuerung in dem Land hat sich im Juli etwas abgeschwächt, da der Anstieg der Lebensmittelpreise nachgelassen hat. Die Jahresinflationsrate verringerte sich nach Angaben der Statistikbehörde auf 1,8 von 1,9 Prozent im Juni. Das entsprach exakt den Prognosen der befragten Volkswirte. Damit reduzierte sich der Preisdruck im dritten Monat nacheinander und entfernte sich weiter vom 3-Prozent-Ziel der Regierung. Zugleich hat sich der Spielraum der Behörden für weitere geldpolitische Lockerungen vergrößert. Volkswirte sprachen von einer Stabilisierung bei der Preisentwicklung. Allerdings bleibe die Konjunktur weiter kraftlos, so BBVA-Volkswirt Xia Le. Das eröffne die Möglichkeit für weitere Stimulierungsmaßnahmen.
An der Börse in Schanghai legt der Schanghai-Composite dank der Inflationsdaten um 0,3 Prozent zu. Der Hang-Seng-Index gibt unterdessen in Hongkong um 0,2 Prozent nach. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen bei den Immobilienkonzernen. New World Development rutschen um 0,9 Prozent ab, Sun Hung Kai Properties verlieren 0,3 Prozent und Sino Land verbilligen sich um 1,3 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass die Immobilienwerte aber auch künftig gesucht werden dürften. Auch die Verzögerung bei der US-Zinserhöhung locke Interessenten an, erklärte Hao Hong von BOCOM International. Bei den Energieaktien gibt es unterdessen Kursgewinne: Cnooc, Chinas größter Öl- und Gaskonzern, gehen 1,4 Prozent fester um und Petrochina legen um 0,6 Prozent zu. China Petroleum & Chemical Corp gewinnen 0,5 Prozent.
Tokio leicht im Plus
Am Aktienmarkt in Tokio fanden die Kurse zunächst keine Richtung, bis sie sich auf leichte Kursgewinne eingependelt haben. Nach den Kursgewinnen vom Montag gibt es zum Teil Gewinnmitnahmen und einige Investoren verharrten an der Seitenlinie. Zu den Gewinnern gehören die Aktien aus der Fischerei- und Landwirtschaft und auch die Minenwerte. Auch die Aktien exportorientierter Unternehmen legen wegen des etwas gesunkenen Yen leicht zu. Der Baumaschinenhersteller Komatsu sieht bei seinen Aktien einen Kursgewinn von 1,6 Prozent und die Titel von Hitachi Construction Machinery verteuern sich um 1,3 Prozent. Die Aktien von Mitsubishi steigen um 2,2 Prozent.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.546,30 +0,15% +4,73% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.746,82 +0,58% -12,01% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.012,89 +0,29% -14,87% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.452,26 -0,19% +2,45% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.669,49 -0,19% -1,36% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.55 Uhr % YTD EUR/USD 1,1083 -0,0% 1,1086 1,1089 +2,1% EUR/JPY 113,45 -0,1% 113,58 113,41 -11,0% EUR/GBP 0,8528 +0,3% 0,8498 0,8496 +15,8% GBP/USD 1,2997 -0,4% 1,3044 1,3052 -11,9% USD/JPY 102,35 -0,1% 102,46 102,27 -12,8% USD/KRW 1105,90 -0,3% 1108,95 1106,91 -6,0% USD/CNY 6,6622 +0,0% 6,6614 6,6609 +2,6% USD/CNH 6,6696 +0,0% 6,6680 6,6687 +1,5% USD/HKD 7,7569 +0,0% 7,7568 7,7560 +0,1% AUD/USD 0,7633 -0,3% 0,7656 0,7627 +4,8% ===
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August 09, 2016 01:11 ET (05:11 GMT)
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