Liebe Leserin, lieber Leser,
wer der Ansicht ist, dass "solide" und "gute Performance" bei Aktien nur schwer Hand in Hand gehen, der sollte sich einmal die Jungheinrich-Aktie ansehen:
Chart Jungheinrich Aktie
Sieht doch nett aus, oder? Quelle: tradingview.com
Die Aktie dieses Maschinenbauers (Gabelstapler) weist eine 5-Jahres-Performance von über +260% aus. Da wirkt die 12-Monats-Performance von rund +35% regelrecht bescheiden - aber auch diese lässt den Vergleichsindex MDAX (1-Jahres-Performance aktuell rund +8%) weit hinter sich. Die jüngsten Quartals- bzw. Halbjahreszahlen von Jungheinrich haben die starke Performance fundamental unterfüttert. Konkret:
Im zweiten Quartal 2016 stieg der Umsatz der Jungheinrich AG um 12,4% auf 764 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr lag der Wert bei 1,431 Mrd. Euro (ein Plus von 10,1%). Damit hat sich offensichtlich der Anstieg zuletzt beschleunigt - ein gutes Zeichen. Und unter dem Strich bleibt auch etwas hängen: Das Ergebnis nach Steuern stieg sogar überproportional (+14,2%) auf 73,3 Mio. Euro. Überzeugende Zahlen. Die Frage ist natürlich jetzt, ob die guten Aussichten nun bereits vollständig im Kurs "drin" sind bzw. wieviel Potenzial es noch gibt.
Übrigens: Bei S Broker gibt es jetzt auch die Möglichkeit, auf einzelne SDAX-Aktien Sparpläne einzurichten (für DAX- bzw. MDAX-Aktien geht das bereits länger). Und auch Auszahlungspläne (ab 50 Euro monatlich) bietet dieser Online-Broker an. Klingt nach einer fahren Sache. Sofern für Sie von Interesse - über folgendes Banner erhalten Sie ein Orderguthaben von bis zu 300 Euro und ich eine kleine Provision, mit der ich "Vaupels Börsenwelt" unabhängig halten kann:
Ein Hinweis: Mein neues Buch "Die Geschichten des Geldes" ist inzwischen bei Amazon in der Kategorie "Wirtschaftsgeschichte" auf Platz 3 aufgestiegen.
Dann der Blick auf Solarworld:
Die Solarworld AG hat am gestrigen Montag die Zahlen für das erste Halbjahr 2016 veröffentlicht. Da das Unternehmen bereits vorab vorläufige Zahlen zur ersten Jahreshälfte kommuniziert hatte, habe ich in erster Linie die tatsächlichen Zahlen mit den vorläufigen Werten verglichen. Die vorläufigen Zahlen hatte ich bereits kommentiert. Sie finden dies kostenfrei auf meiner Seite www.vaupels-boersenwelt.de unter dem Punkt "Archiv", dort die Ausgabe von Montag, 1. August 2016 auswählen.
Und beim Vergleich der vorläufigen mit den endgültigen Zahlen gab es in der Tat einige Abweichungen. Konkret: Den endgültigen Zahlen zufolge konnte Solarworld im zweiten Quartal ein Ebitda (= Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von +16,4 Mio. Euro erzielen. Das lag unter dem vorläufig gemeldeten Wert von +18,5 Mio. Euro, war aber signifikant über dem Wert des Vorjahresquartals (+7,0 Mio. Euro).
Und das Ebit = Ergebnis vor Steuern und Zinsen? Auf Ebit-Basis hatte der Konzern schließlich im letzten Jahr rote Zahlen geschrieben. So waren im zweiten Quartal 2015 noch -4,2 Mio. Euro auf Ebit-Basis erzielt worden. Dieser Wert wurde auf 4,5 Mio. Euro Plus gedreht. Doch auch dies lag unter dem vorläufig gemeldeten Wert für das zweite Quartal (+6,6 Mio. Euro).
Insofern fielen die tatsächlichen Zahlen schlechter aus als die vorläufig gemeldeten. Dennoch stieg der Aktienkurs unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen. Warum? Deckten sich hier Shortseller ein? Vielleicht lag es auch daran, dass das Management von Solarworld die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt hat. Angesichts von zunehmendem Preisdruck (laut Solarworld ab Ende Juni) hätte es hier auch zu einem Zurückrudern von Solarworld kommen können. Ich weise darauf hin, dass ich bei Solarworld investiert bin.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden; die Klugheit steht zurück, um zu sehen." - Carmen Sylva
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel