Von Manuela Mesco
MAILAND (Dow Jones)--Die Holdinggesellschaft der Berlusconi-Familie, Fininvest, hat vor einem Mailänder Gericht die Durchsetzung eines Vertrages mit Vivendi zum Kauf der Pay-TV-Sparte von Mediaset beantragt. Fininvest ist der größte Aktionär der Mediaset SpA. Der Investor fordert zudem 570 Millionen Euro Schadenersatz von Vivendi.
Der französische Medienkonzern hatte im April die vollständige Übernahme der Sparte mit dem Namen Mediaset Premium vereinbart, zudem wollten Mediaset und Vivendi Anteile in Höhe von 3,5 Prozent tauschen. Ende Juli hatten die Franzosen dann aber einen Rückzieher gemacht: Statt 100 Prozent will die Vivendi SA jetzt nur noch 20 Prozent kaufen und in drei Jahren zudem 15 Prozent an Mediaset selbst übernehmen. Der Vertrag müsse wegen "erheblicher Unterschiede in der Analyse" der Finanzergebnisse der Pay-TV-Sparte angepasst werden.
Der Board der vom ehemaligen italienischen Premier Silvio Berlusconi kontrollierten Mediaset wies die von Vivendi vorgeschlagenen Änderungen zurück und drohte mit rechtlichen Schritten.
Die mit 33,5 Prozent an Mediaset beteiligte Fininvest SpA, erklärte am Dienstag, ihr Image habe einen "unbestreitbaren Schaden" erlitten und der Wert der Mediaset-Aktien sei nach dem Vorschlag von Vivendi zur Vertragsänderung gesunken. Zudem wäre der Aktienkurs von Mediaset nach der Abwicklung des Vertrages eigentlich gestiegen, fügte Fininvest zur Begründung ihrer Schadenersatzforderung hinzu.
Mediaset selbst hatte bereits vor wenigen Tagen wegen Verzögerungen bei der Vertragsabwicklung Entschädigung von geschätzt 50 Millionen Euro pro Monat gefordert, beginnend am 25. Juli, dem Tag, bevor Vivendi das italienische Unternehmen überraschend über den Rückzug informierte. Darin enthalten sei noch nicht der Gesamtschaden, der dem Unternehmen entstehend würde, wenn Vivendi sich nicht an den Vertrag halte - den beziffert Mediaset auf mehr als 1,5 Milliarden Euro.
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August 23, 2016 14:08 ET (18:08 GMT)
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