
DEN HAAG (dpa-AFX) - Die Globalisierung der Wirtschaft gerät zunehmend ins Stocken. Das Volumen des Welthandels sei im zweiten Quartal 2016 um 0,8 Prozent geschrumpft, teilte das niederländische Planungsbüro CPB, eine dem Wirtschaftsministerium untergeordnete Behörde, am Mittwoch mit. Der Welthandel zeigt schon seit geraumer Zeit Schwäche. Im ersten Quartal hatte das Volumen aber immerhin noch stagniert.
Im Jahr 2015 war das Welthandelsvolumen vergleichsweise schwach um 1,6 Prozent gewachsen. In den Jahren 2013 und 2014 hatte die Rate noch bei 2,6 beziehungsweise 2,9 Prozent gelegen. Experten sehen in dem stockenden Welthandel einen wesentlichen Grund für die Schwäche des weltweiten Wirtschaftswachstums. Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank, diagnostiziert einen "schon seit einigen Jahren merklich nachlassenden Globalisierungstrend in der Weltwirtschaft".
Bis zum Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 sei das Welthandelsvolumen noch deutlich schneller als die globale Produktion gewachsen, so Bielmeier. Inzwischen habe sich dieses Verhältnis umgekehrt. "De facto heißt das, dass die globale Verflechtung wieder etwas zurückgedreht wird." Ein Hinweis darauf seien neben dem schwachen Welthandel auch rückläufige Auslandsinvestitionen./tos/bgf/mis
AXC0098 2016-08-24/14:04